Archiv für die Kategorie 'Werte'

Integration als Schicksalsfrage der Nation?

Freitag, 26. Oktober 2007

vielfalt_200jpg.jpgDie Integration ist ein qualvoller Prozess – bei allen Beteiligten. Ältere Deutsche in Mehrfamilien-Häusern haben Russland Deutsche, Türken oder Iraner als Nachbarn. Erstaunlicherweise hat es für solche Situationen in Deutschland nie ein Konzept gegeben. Wenn man mit Menschen aus anderen Kulturen zusammenleben will, sollte man wissen wer man selbst ist. Ansonsten sind wir permanent damit beschäftigt, Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Deutschland nimmt Abschied von der Multi-Kulti-Illusion und erkennt: Integration ist harte Arbeit.

Der Islam ist in Deutschland sehr aktiv. Fast 16 Millionen Ausländer leben unter uns – viele davon kommen aus der Türkei. Die Sozialhilfequote liegt bei Ausländern bei 9 Prozent, 30 Prozent der 15- bis 30-jährigen sind ohne Ausbildung. Die Demografie geht davon aus, dass der Ausländeranteil unter den Jugendlichen im Jahre 2015 in den deutschen Großstädten bei fast 50 Prozent liegen dürfte. – Paris „brannte“ bereits – wir haben die Bilder der Kravalle noch im Kopf.

Viele Diskussionen beschäftigen sich mit dem Begriff der „Parallelgesellschaft“ oder der Ghettoisierung. Wir reden über das tragen von Kopftüchern bei muslimischen Lehrerinnen an deutschen Schulen, über Ab- und Ausgrenzungssymbole, über mangelnde Sprachkenntnisse etc.. Dabei ist mehrfach erwiesen und bekannt, das nichts so Integrationsfördernd ist, wie zu verstehen, was der oder die andere sagt.

Der umstrittene und doch genehmigte Moschee-Bau in Köln sowie in anderen Städten, sind Symbole einer Heimatbildung. Die Botschaft ist: wir sind gekommen um zu bleiben. Für die Generation der Enkel gilt das überwiegend sowieso. Hierin liegt in einer veralternden deutschen Gesellschaft eine historische Chance, sich bewußt zu öffnen und zu revitalisieren.

Die Ich bin gastfreunD-Initiative möchte daran erinnern.

Heimat und Exil

Donnerstag, 13. September 2007

Heimat Exil Heimat und Exil ist der Titel einer Ausstellung im Bonner Haus der Geschichte. Es geht um Vertreibung und Flucht der deutschen Juden nach 1933. Die Fluchtbewegungen betreffen neunzig Länder auf fünf Kontinenten. Viel Bildmaterial aus Privatsammlungen dokumentiert besonders die Existenz der Juden in den großen Emigrationsländern wie Pälästina, USA, Großbritannien oder Südamerika.

Was viele vielleicht gar nicht wissen: auch die chinesische Metropole Shanghai war für viele Juden aus Deutschland ein Anlaufpunkt. Nach 1938 wurde sie zur letzten Zuflucht für jüdische Flüchtlinge, denn bis 1941 konnte man dort ohne Visum einreisen.

Die Ausstellung fragt unter anderem nach der „HEIMAT“ – und was dieser Begriff für Juden bedeutete, die nach 1945 nach Deutschland zurückkehrten – oder nie wieder einen Fuß auf deutschen Boden setzten. Für viele war Deutschland nicht mehr HEIMAT, sondern das „Land der Täter“….

Diese Ausstellung war auch für uns eine gute Gelegenheit, nochmals die Wurzeln unseres „ich bin gastfreunD-Projekts“ zu betrachten und über unsere Gebote der Gastfreundschaft nachzudenken.

Die Ausstellung geht noch bis zum 07.Oktober. Gehen Sie hin.

GastfreunDe unterstützen die Global Marschall Plan Initiative

Samstag, 01. September 2007

WaageWir unterstützen gerne die Global Marshall Plan Initiative. Die Global Marshall Plan Initiative versteht sich als eine integrative Plattform, in der Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Religionsgemeinschaften und Medien – Menschen aus Nord und Süd und Ost und West – in einer neuen Form kooperieren können. Dabei geht es um die Erarbeitung von Win-Win-Lösungen für eine gerechtere und zukunftsfähige Gestaltung der Globalisierung – über die Grenzen von Staaten, Kulturen und Religionen hinweg.
Das zentrale Anliegen dieser Initiative ist die Verknüpfung einer wirklich engagierten Entwicklungspartnerschaft mit der schrittweisen Etablierung eines fairen Ordnungsrahmens für die globalisierte Wirtschaft – einer Ökosozialen Marktwirtschaft – zum Vorteil aller. Faire Entwicklungschancen und fairer weltweiter Wettbewerb könnten eine „Win-Win-Strategie“ für Nord-Süd und Ost-West ergeben und helfen, globale Fehlentwicklungen sowie die Pattsituation in globalen Verhandlungen zu überwinden.

Wenn Sie die Initiative unterstützen wollen, fördern Sie sie mit einer monatlichen Spende von € 12. Dafür erhalten Sie regelmäßig relevante Zukunftsliteratur kostenlos zugeschickt. Zur Begrüßung können Sie bis zu 36 Titel im Wert von € 480 auswählen.

Das Zukunftsabo der Global Marshall Plan Initiative erreichen Sie unter globalmarshallplaninitiative.

Liebe und Respekt

Montag, 02. Juli 2007

dscn0866.JPG  Es war einmal ein Mann, der besuchte seine Frau jeden Tag in einem Pflegeheim, obwohl seine Frau an der Alzheimer-Krankheit litt. Immer wenn ihn jemand fragte: Warum gehst du deine Frau jeden Tag besuchen – sie weiß doch nicht mehr wer du bist?, dann antwortete er auf die Frage: Weil ich weiß, wer ich bin…und wer sie einmal war.

Liebe und Respekt. 

 

Die Deutsche Bank und das Glück

Donnerstag, 21. Juni 2007

dscn1506.JPG  Die Deutsche Bank interessiert sich für das Glück und hat darüber geforscht und geschrieben. Am 02.April 2007 veröffentlichte Deutsche Bank Research eine Studie mit dem Titel:“Die glückliche Variante des Kapitalismus…charakterisiert durch ein Bündel von Gemeinsamkeiten.“

Wir mußten etwas schmunzeln, denn wir betreiben ja auch seit drei Jahren aktiv Feldforschung zum Thema Glück in Deutschland. Die Studie der Deutschen Bank ist natürlich ein Vergleich von 22 Ländern.

Hier kurz die Ergebnisse der Clusteranalyse für 22 Länder. Gemeint sind die relevanten Eigenschaften der glücklichen Variante des Kapitalismus:

1. Hohes Vertrauen in die Mitmenschen

2. Niedrige Korruption

3. Niedrige Arbeitslosigkeit

4. Hohes Bildungsniveau

5. Hohes Einkommen

6. Hohe Beschäftigungsquote Älterer

7. Kleine Schattenwirtschaft

8. Hohe wirtschaftliche Freiheit

9. Niedriger Arbeitsplatzschutz

10. Hohe Geburtenrate

Viels davon ist natürlich nicht überraschend und in sehr vielen Analysen der letzten Jahre bereits erwähnt. Aber das die Deutsche Bank das Thema an sich gezogen hat, macht unsere eigene Arbeit sofort bedeutsamer.

Wir kommen gerne zum Vortrag in Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation und erzählen Ihnen, was wir in den letzten drei Jahren Forschung in Deutschland herausgefunden haben und welche Schlußfolgerungen wir daraus ziehen.

Selbstverständlich werden wir dabei keine Indiskretionen begehen.

Kirchentag in Köln – G8 in Heiligendamm

Mittwoch, 06. Juni 2007

Heute beginnt der Kirchentag in Köln – und heute beginnt der G 8 Gipfel in Heiligendamm. Für den Kirchentag in Köln wird es wohl nicht nötig sein, aber nach Heiligendamm schicken wir die Botschaft:

Keine Gewalt!!!!!!

Gewalt bringt nur Leid für alle Beteiligten!

Der Geist der Gastfreundschaft möge die Herzen erleuchten und die Zunge im Gespräch führen. Und glaubt mir: das ist ganz sicher keine naive Spinnerei – das ist Erfahrung.

Das Vermächtnis des Generalsekretärs

Donnerstag, 24. Mai 2007

„Vor fast 50 Jahren, als ich als Student aus Afrika nach Minnesota, USA, kam, hatte ich viel zu lernen – angefangen bei der Tatsache, dass es nicht ungewöhnlich ist, bei Minusgraden Ohrenwärmer zu tragen. Mein ganzes Leben war seither ein Lernprozess. Jetzt möchte ich fünf Lektionen weitergeben, die ich in den zehn Jahren als Generalsekretär der Vereinten Nationen gelernt habe – Lektionen, von denen ich glaube, dass sie die Staatengemeinschaft aufgrund der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts lernen müssen.

(mehr …)

Zukunftskonzepte

Montag, 21. Mai 2007

dscn1492.JPG    Am 4./5. Juni 2007, direkt vor dem G8-Gipfel in Deutschland, findet in Berlin der 1. VISION SUMMIT statt. Es soll ein eine Präsentation der wirkungsvollsten und praktisch umsetzbaren Zukunftskonzepte werden.

Die Entwickler Muhammad Yunus, Götz W. Werner und Franz Josef Radermacher werden detailliert aufzeigen, wie die weltweite Veränderung zu einer humanen und nachhaltigen Weltwirtschaft möglich ist. Das „Wie“ steht absolut im Zentrum, denn hier liegen auch die Ansätze für mehr nachhaltiges Wachstum.

Die Konzepte im Einzelnen:

Global Marshall Plan: Einstieg in den globalen Ordnungsrahmen einer Ökosozialen Marktwirtschaft

Kleinkredite: Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus will damit bis 2030 die Armut weltweit überwinden

Neue Finanzierungsmodelle für soziale und ökologische Projekte: Ansatz für „Social Enterpreneurs

Kyoto Plus: Weltmarkt wird stärkste Antriebskraft für den Klimawandel

Zukunftsanleihe: Ökoeffizienzwende der gesamten Wirtschaft und der Privathaushalte

Konsumsteuerfinanziertes Grundeinkommen: Faktor Arbeit wird entlastet, gemeinwohlorientierte Arbeit wird lohnender

Initiative Lebensunternehmer: Die Menschen lernen leichter und schneller „Schlüsselkompetenzen“ zu erwerben

UN-Parlament: Demokratisierung von Entscheidungsprozessen auf globaler Ebene

Global Fair Trade Systems: in kürzester Zeit Mindestlöhne und ökologische Mindeststandards

Nachhaltige Ernährungssicherung: flankiert das Konzept der Kleinkredite

Die Zukunftsfragen klopfen mächtig an die Türen der alten Denkgewohnheiten und Plüschwelten. Es wird im Zwischenmenschlichen gewaltig knirschen und krachen, denn die Bewegungen sind notwendig und in ihrer Kraft unaufhaltsam. Die Idee und Gebote der gegenseitigen Gastfreundschaft sind das mentale Schmiermittel für die Leichtfüßigkeit der Ideen-Realisierung.

Wir arbeiten mit daran, dass es Wirklichkeit wird.

Islamkonferenz in Berlin

Freitag, 04. Mai 2007

dscn1499.JPG   Unterschiedliche Meinungen sind die Würze einer demokratischen Gesellschaft. Aber die Unterschiede als Bereicherung für das eigene Leben zu begreifen, dass wäre ein höheres Ziel. Schaut man sich die „Ergebnisse“ der Islamkonferenz vom 03. Mai 2007 in Berlin hat, gibt es eigentlich mehr Trennendes als Verbindendes. Der Weg zum gegenseitigen Verständnis ist sehr lang. Der größte Knackpunkt scheint die Formulierung zu sein, dass sich alle Muslime auf die „deutsche Werteordnung“ verpflichten sollen.

Ist es denkbar, dass die Generation von Muslimen, die seit über 30 Jahren in Deutschland leben, nicht wissen sollen, was deutsche Werte sind? ( Es wäre natürlich in diesem Zusammenhang sehr interessant einige Deutsche zu fragen, ob sie wissen, was deutsche Werte sind – und vor allem – wie sie entstehen! )

Ayyub Axel Köhler ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime und möchte gerne ein Ende der ziellosen Debatte. Manche interne Stimmen hatten den Eindruck, es handele sich um ein „endloses Palaver auf Volkshochschulniveau.“ Und natürlich geht es um die Frage der Kompetenzen: Wer darf eigentlich wen vertreten? 

Der Mediator weiß: Auch bei Streit, wenn die Fetzen richtig fliegen, kann am Ende etwas sehr gutes dabei rauskommen. Die GastfreunD-Initiative arbeitet in der Zwischenzeit an ihrer Vision von Integration und gutem Miteinander.

In der Welt zu Gast gewesen?

Donnerstag, 03. Mai 2007
E I N L A D U N G  Z U M  S T O R Y T E L L I N G  

Waren Sie in der Welt zu Gast – oder war die Welt bei Ihnen zu Besuch?

Wir suchen Geschichten zur Gastfreundschaft aus allen Ländern und Kontinenten, in Deutschland oder woanders erlebt. Was waren Ihre bewegendsten Momente, Ihre schönsten Begegnungen, Ihre erschütternsten Erfahrungen, was hat Sie beschämt, was bereichert, in welchen Situationen haben Sie am meisten gelernt oder konnten andere an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen.

Teilen Sie Ihre Erlebnisse mit uns, mit anderen.

Die von uns ausgewählten Geschichten werden wir hier in der Kategorie “Geschichten” veröffentlichen, Ihre Zusendung deuten wir als Einverständnis.

Wenn Ihre Geschichte veröffentlicht wird, bekommen Sie von uns als Dank ein “GastfreunD-Shirt” in rot, schwarz oder sonnengelb.

Denken Sie beim Schreiben besonders an unsere “Gebote der Gastfreundschaft”. Vielleicht durchzieht ja ein Gebot wie ein roter Faden Ihre Story.

Wir sind gespannt!