Archiv für die Kategorie 'Spiritualität'

Vor 70 Jahren Reichsprogromnacht

Sonntag, 09. November 2008

brennende-synagoge_200.jpgIn der Nacht vom 9. zum 10.November 1938 brannten jüdische Synagogen in Deutschland. Viele ahnten damals: wenn Steine brennen, brennen bald auch Menschen. Die Bilanz der Reichsprogromnacht: fast 1000 Tote, 1400 zerstörte Gottes- und Gemeindehäuser und 7.500 verwüstete Geschäfte und am 10. November 1938 wurden mehr als 30.000 männliche Juden in KZs verschleppt.

In den 30ger Jahren wurde in Waldbröl bei Bonn ein Gebäude errrichtet – groß und herrschaftlich wie damals üblich – mit blondem Hans und kräftiger Sämansliesel als kostbares Mosaik in der Empfangshalle, mit italienischem Mamor wie im Vatikan – das nach dem Dritten Reich… von der Bundeswehr als Headquater und Think Tank für Strategische Operationen und psychologische Kriegsführung genutzt wurde. Und als damit Anfang 2000 Schluss war und im Sinne der Konversion ehemals millitärisch genutzte Einrichtungen wieder zivilisatorischen Zwecken zugeführt werden sollten – sofern man jemanden findet, der diese Gebäude nutzen kann und haben will – da fand sich erst keiner.

Aber dann…dieses Jahr…traf Thich Nhat Hanh die Entscheidung: das zukünftige Europazentrum des Inter Sein Ordens soll in Waldbröl, in diesem Gebäude sein. Whow. Das ihr lieben Leute, das ist Transformation! Wir gratulieren Waldbröl zu dieser Entscheidung.

Die Essenz der Gastfreundschaft: gelebte Spiritualität!

Dienstag, 03. Juni 2008

wasserlilien_200jpg.jpgGlaube, Liebe, Hoffnung ändere ich heute um in: Liebe mit aufrichtigem Herzen, mache deine Arbeit gut und praktiziere was du glaubst. Immer und überall und vor allem: ohne Ausnahmen!

Uns wird immer klarer: das Verständnis von wahrer Gastfreundschaft muß in den Köpfen völlig neu entstehen. Ohne Herz, ohne die Entwicklung von Mitgefühl, reden wir aneinander vorbei. Gastfreundschaft ist kein Tool und kein Menüpunkt auf der Checkliste eines Riskmanagers.

Ein sieben Punkteprogramm kann dabei helfen.

1. Finden Sie heraus, was Ihre Seele wirklich begehrt.

2. Entwickeln und pflegen Sie emotionale Weisheit ( Fragen Sie Ihr liebendes Herz wie das geht )

3. Leben Sie ethisch, indem Sie Gutes tun und sich gut fühlen.

4.  Lernen Sie Ihren Geist zu konzentrieren, denn das bringt Ruhe und Gelassenheit.

5. Ein erwachendes Bewußtsein setzt Selbstheilungskräfte frei und bringt Klarsicht in viele Dinge.

6. Erlauben Sie Ihrer spirituellen Intelligenz sich zu entfalten.

7. Leben Sie im Geist des Dienens mit wachem Herz und wachem Geist.

Ich nenne dieses sieben Punkteprogramm den Weg zu gelebter Spiritualität. Und Sie werden sehen: Gastfreundschaft wird in Räumen und an Orten stattfinden, an denen Sie das nie für möglich hielten. Eine Neue Dimension interreligiöser Gespräche kann so entstehen.

Das ist Teil einer großen Vision. Kleiner haben wir es nicht. Die Welt braucht das. Jetzt!

Anweisungen für das Leben im 3. Jahrtausend

Samstag, 24. Mai 2008

sh-d.jpg1. Ziehe in Betracht, dass große Liebe und große Leistungen große Risiken mit einschließen.

2. Wenn du verlierst, versäume nicht die innewohnende Lektion.

3. Folge den drei „A´s“: Selbst-Achtung, Achtung für andere und Ver-Antwortung für alle deine Handlungen.

4. Bedenke, dass nicht zu bekommen, was du dir wünschst, manchmal ein Glücksfall ist.

5. Lerne die Regeln, so dass du weißt, wie du sie richtig brichst.

6. Lass nicht zu, dass durch einen kleinen Schritt eine große Freundschaft verletzt wird.

7. Wenn du bemerkst, dass du einen Fehler gemacht hast, unternimm sofort etwas, ihn zu berichtigen.

8. Verbringe täglich etwas Zeit allein.

9. Sei offen für Veränderungen, aber lass deine Werte nicht los.

10. Bedenke, dass Schweigen manchmal die beste Antwort ist.

11. Lebe ein gutes, ehrenhaftes Leben. Wenn du dann älter wirst und zurückdenkst, wirst du es ein zweitesmal genießen können.

12. Eine liebevolle Atmosphäre in deinem Zuhause ist das Fundament für dein Leben.

13. Bei Unstimmigkeiten mit geliebten Personen beziehe dich nur auf die aktuelle Situation und wühle nicht in der Vergangenheit herum.

14. Teile dein Wissen. Dies ist ein Weg zur Unsterblichkeit.

15. Sei freundlich zu deinem Planeten Erde.

16. Gehe einmal im Jahr an einen Platz, an dem du noch niemals zuvor warst.

17. Bedenke, das die beste Beziehung die ist, in der eure Liebe füreinander größer ist als euer Bedürfnis für einander.

18. Beurteile deinen Erfolg anhand dessen, was du aufgeben musstest, um ihn zu erlangen.

19. Geh an die Liebe und an das Kochen mit unbekümmerter Hingabe heran.

Mantra vom Dalai Lama für das 3. Jahrtausend, Anweisungen für das Leben 

S.H. der Dalai Lama appelliert an die Weltgemeinschaft

Freitag, 21. März 2008

( Wir veröffentlichen hier in unserem Blog den orginal Wortlaut des Dalai Lama vom 18. März 2008, in dem er sich angesichts der Eskalation der Gewalt in Tibet aus seinem indischen Exil an die Weltöffentlichkeit richtet) :

sh-d.jpg„Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um den führenden Persönlichkeiten der Welt und der internationalen Gemeinschaft meine tiefe Dankbarkeit auszusprechen für ihre Besorgnis angesichts der schmerzlichen Wende der Ereignisse in Tibet sowie für ihre Versuche, die chinesischen Machthaber zur Mäßigung beim Umgang mit den Demonstrationen aufzurufen.

Da die chinesische Regierung mich beschuldigt hat, der Anstifter der Proteste in Tibet zu sein, fordere ich eine gründliche Untersuchung durch ein angesehenes Gremium, dem auch Vertreter Chinas angehören sollen, um diese Anschuldigungen zu prüfen. Ein solches Gremium müsste Tibet, die traditionell tibetischen Gebiete außerhalb Tibets sowie die zentrale tibetische Verwaltung in Indien besuchen. Damit die internationale Gemeinschaft und vor allem die mehr als eine Milliarde Chinesen, die keinen Zugang zu unzensierten Informationen haben, sehen können, was tatsächlich in Tibet vorgeht, wäre es außerordentlich hilfreich, wenn Vertreter der internationalen Medien ebenfalls solche Untersuchungen vornähmen.

Ich glaube dass in Tibet, ob beabsichtigt oder nicht, eine Art kultureller Völkermord stattfindet, bei dem die tibetische Identität permanenten Angriffen ausgesetzt ist. Infolge eines massiven Transfers von Nicht-Tibetern nach Tibet sind die Tibeter auf den Status einer unbedeutenden Minderheit im eigenen Land zurückgeworfen worden. Das spezifische tibetische kulturelle Erbe mit seiner charakteristischen Sprache, seinen Sitten und Traditionen schwindet dahin. Statt sich um die Einigung seiner Nationalitäten zu bemühen, diskriminiert die chinesische Regierung diese ethnischen Minderheiten, darunter auch die Tibeter.

Es ist allgemein bekannt, dass die tibetischen Klöster, die nicht nur die hauptsächlichen Stätten unseres Lernens, sondern auch die Horte der tibetischen buddhistischen Kultur sind, sowohl nach ihrer Anzahl als auch nach der Zahl der dort Lernenden stark reduziert worden sind. In den Klöstern, die es noch gibt, ist ein ernsthaftes Studium des tibetischen Buddhismus nicht mehr gestattet, ja selbst die Zulassung zu diesen Lernzentren wird streng reguliert. Tatsächlich gibt es in Tibet keine Religionsfreiheit. Selbst wenn man nur nach etwas mehr Freiheit ruft, riskiert man, als Separatist abgestempelt zu werden. Es gibt in Tibet auch keine echte Autonomie, obwohl diese Grundfreiheiten von der chinesischen Verfassung garantiert sind.

Ich glaube, dass die Demonstrationen und Proteste, die gegenwärtig in Tibet stattfinden, der spontane Ausbruch öffentlicher Verbitterung ist, die sich im Laufe vieler Jahre der Unterdrückung angestaut hat. Sie richten sich gegen eine Staatsmacht, die die Gefühle der örtlichen Bevölkerung missachtet und irrtümlich annimmt, weitere Repressionen seien der Weg, auf dem das erklärte Ziel dauernder Einheit und Stabilität erreicht werden kann. Was uns betrifft, so halten wir an unserem Konzept des Mittleren Weges [echte Autonomie im Rahmen des chinesischen Staatsverbands] fest und und betreiben weiter den Weg des Dialogs, um eine Lösung der Tibetfrage zum beiderseitigen Wohl zu finden.

In diesem Sinne ersuche ich auch um die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft für unsere Bemühungen, die Probleme Tibets durch Dialog zu lösen. Ich bitte Sie nachdrücklich, auf die chinesische Führung einzuwirken, im Umgang mit der jetzigen aufgewühlten Situation größtmögliche Mäßigung walten zu lassen, und diejenigen, die verhaftet werden, anständig und fair zu behandeln.“

Dalai Lama
Dharamsala
18.
März 2008

Gebete und Praxis für den Dalai Lama, die Tibeter und Menschen im Exil

Donnerstag, 20. März 2008

potala3-_100k.jpgDer Dalai Lama kündigt einen bis dahin noch nie dagewesenen Schritt an: Er will von allen Ämtern und aus der Öffentlichkeit zurücktreten, wenn die Gewalt in Tibet weiter eskaliert. Tibet gilt im Augenblick als von der Welt total isoliert. Informationen sind nur über bestimmte Kanäle zu bekommen. Unser Mitgefühl ist im Augenblick auf diesen Ort der Welt konzentriert. Das Leid aller anderen Menschen wird dabei nicht vergessen.

Wir fordern Sie auf, in diesen Zeiten bitte vom Gast-Recht, von der Gastfreundschaft intensivsten Gebrauch zu machen.

Wenn Sie mehr Informationen über Tibet möchten, schauen Sie bitte HIER. 

D E N N O C H

Mittwoch, 06. Februar 2008

Auf der website des worldspiritforums fand ich folgenden Text bei Peter Hesse aus Haiti – paßt wunderbar zu unserem Selbstverständnis:

kirchheim-retreat-2006_250.jpgD E N N O C H

Die Menschen sind unvernünftig, unlogisch und egozentrisch. Liebe sie DENNOCH!

Du tust Gutes. Man wird dich beschuldigen daraus Vorteile zu ziehen. Tue DENNOCH Gutes!

Wenn du damit Erfolg hast, schaffst du dir falsche Freunde und echte Feinde. Sei DENNOCH erfolgreich!

Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit machen dich verletzbar. Sei DENNOCH ehrlich und aufrichtig!

Die herausragensten Menschen mit dem weitesten Horizont können leicht von den mittelmäßigsten Menschen mit dem engstirnigsten Geist besiegt werden. Denke DENNOCH in offenem und weiten Dimensionen!

Die Menschen interessieren sich für die Unterdrückten, stellen sich jedoch auf die Seite der Sieger. Kämpfe DENNOCH für die Unterdrückten!

Was du in Jahren erbaut hast, kann in einem Tag zerstört werden. Baue DENNOCH!

Die Menschen brauchen wirklich Hilfe, können dich jedoch angreifen, wenn du ihnen hilfst. Helfe ihnen DENNOCH!

Gib dein Bestes und man wird dir mit Fußtritten danken. Gebe DENNOCH dein Bestes!

….

Wir geben hinzu: Gastfreundschaft ist eine schwierige Sache, voller Schönheit und Gefahren. Sei DENNOCH ein GastfreunD!

Warum Gott so viel lachen muß

Samstag, 02. Februar 2008

dome_230.jpgEin berühmter Sufi wurde einmal von seinen Schülern gefragt: Sheik, bitte sage uns, wie wir Gott so gefallen können, dass er lacht.

Der Sufi dachte kurz nach und antwortete: Erzählt ihm von euren Plänen.

Wenn Sie heute Abend den Tag beschließen, ganz gleich welcher religiösen Tradition Sie angehören oder welchem spirituellen Weg Sie folgen: versuchen Sie es doch mal…erzählen Sie Gott oder Allah von Ihren Plänen.

P.S.: Und weil gerade die närrische Jahreszeit ist…das in Rio beim Karnevalszug ein Wagen per Gerichtsurteil aus dem Verkehr gezogen wurde ( auf Antrag der jüdischen Gemeinde der brasilianischen Metropole ), der den Leichenberg ermordeter Juden in Auschwitz symolisieren sollte – um damit auf die Grausamkeiten in der Welt aufmerksam zu machen, die in jedem Moment passieren – hat Gott sicherlich nicht zum Lachen gebracht…das weiß er sowieso.

Skuriler Humor ist schon eine komische Sache.

Fünf Tatsachen

Dienstag, 18. September 2007

Fünf Tatsachen sollte jeder des öfteren bei sich erwägen. Am Besten täglich.

Dem Altern bin ich unterworfen, dem Altern kann ich nicht entgehen. Der Krankheit bin ich unterworfen, der Krankheit kann ich nicht entgehen. Dem Sterben bin ich unterworfen, dem Sterben kann ich nicht entgehen. Von allem Lieben und Angenehmen muß ich eines Tages mich trennen. Ich bin der Besitzer und Erbe meiner Taten und Werke. Mit ihnen bin ich verbunden. Die guten wie die schlechten Taten werde ich an meinem Ende zum Erbe haben.

Denken Sie mal darüber nach.

Gastfreundschaft – Spiritualität – Weltethos

Sonntag, 02. September 2007

Jesus am Kreuz Sind unsere Türen im Geiste wirklich weit auf?…Erinnern Sie sich noch, wie das Motto für interreligiösen Dialog in Europa lautet: Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen – kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen.

Das kann man lesen als gemeinsame Verpflichtung auf Abbau von Vorurteilen. Dialog bedeutet: gegenseitiger Respekt, von Herzen Zuhören können, Verstehen wollen, Akzeptanz von Unterschieden, Angstfrei sich zeigen dürfen, Unvereinbares auch mal in der Schwebe halten, ohne sich bedroht zu fühlen, Neugierig sein, Teilen wollen…

Hans Georg Gadamer definierte eine mögliche Aufgabe der Philosophie im 21.Jhd. mit fast 95 Jahren so: helft den Religionen bei der Verständigung. ( Er hat mich „angestiftet“ in meiner Philosophischen Praxis als Mediator für Wertekonflikte zu arbeiten.)

Die in der praktischen Philosophie im Augenblick wieder starkt diskutierte Frage nach dem „guten Leben“, geht in meinem Verständnis an die Wurzeln einer grenzüberschreitenden globalen Identität, die Unterschiede nicht verwischt, sondern in ein höheres Gemeinsames integriert. Einen Versuch ist es auf jeden Fall immer wert.

Sich dabei immer auf die „heilige“ Tradition der Gastfreundschaft zu besinnen, ist aus unserer Sicht ein ideales Fundament für gemeinsame Arbeit. Denn wie heißt es so schön in christlichen Gebeten: Komm Herr Jesus, sei mein Gast…

In diesem Sinne ist auch das Projekt Weltethos zu verstehen. Besuchen wir uns alle gegenseitig, seinen wir bei den anderen zu Gast – und sie bei uns.

Ursache und Wirkung

Freitag, 27. Juli 2007

dscn1097.JPG  Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.

Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Denn was du säest, das wirst du ernten.

Tibetisches Sprichwort

 

Unsere tägliche Achtsamkeit entscheidet mit darüber, wie unsere Zukunft am Ende aussieht. Wir wünschen Ihnen einen gastfreundlichen Tag.