Archiv für Juli 2008

Laptop, Koffer, Freunde, Grips oder: Was nützt Besitz?

Dienstag, 22. Juli 2008

koffer_250jgp.jpgBrand eins Heft Juli 08 stellt die Schwerpunktfrage: Was nützt Besitz?… und zum Teil hatten wir beim genüsslichen Lesen das Gefühl, unsere Projektbeschreibung wird zitiert. Ein Phänomen, dass bei C.G.Jung „Synchronizität“ heißt. Aber wie heißt es so schön: Nichts auf der Welt kann einen Gedanken aufhalten, dessen Zeit gekommen ist.

Die Texte von Wolf Lotter lese ich seit Jahren gern und diesmal geht es um „Der Aufbruch“ – Eigentum verpflichtet…zur Unbeweglichkeit. Die Frage, die da erörtert wird, beschäftigt sich mit dem Vermögen, das wir im 21. Jahrhundert brauchen. Was kann das sein?

Das individuelle Durchschnittsvermögen eines Deutschen beträgt (statistisch theoretisch) 81.000 Euro. Wer hat da gesagt: „Toll, hätt ich gern?“ Jetzt rechnen wir x 80.000.000 = 6,5 Billionen Euro. Nur keinen Neid, statistisch seid ihr ja alle dabei. Die gute Nachricht: 4,5 Billionen davon Steinhaufen ( Häuser ) und Gras ( Grundstücke ) – also schätzende Phantasie, so was wie der gefühlte Wert der Emotionen. Ich weiß genau wovon ich spreche, hatte ich auch mal.

Und dann kommen noch Kredite, Versicherungen, Bausparverträge und und und…Ein reiches Land hat sein Geld fest angelegt. Für den Notfall. Haus und Herd, Goldes wert. Wenn die Zukunft keine Arbeit und Armut bringt, dann wenigsten im eigenen Haus.

Unser Gastfreund-Projekt erzählt eine völlig andere Geschichte. Je länger wir uns damit auseinander setzten, desto klarer die Vision. Und das Vermögen, von dem auch Wolf Lotter spricht, ist eher ein geistiges Vermögen, das Potential von Grips, Brain, Welten-Seele, die Fähigkeit zu kommunizieren, mit dem Fremden umzugehen, ohne Angst, auf Wanderschaft zu sein, wie die Zünfte früher und zum Teil auch heute noch. Sich in fremden Kulturen bewegen zu können, sich mit Weltbürger-Wissen und spirituellen Fragen zu beschäftigen, den eigenen Horizont offen zu halten.

Die Geschichte hat gezeigt: je unbeweglicher die Menschen waren, desto leichter sind sie zu manipulieren, desto leichter kann man über sie verfügen. Goodbye Deutschland – Die Auswanderer als abendliches Unterhaltungsprogramm? Brain Drain als Vorführeffekt?

Das deutsche Wort Vermögen löst bei Befragungen immer die gleichen Assoziationen aus, nämlich Materielle. Ein glückliches Leben führen zu können, ohne direkt den Besitz aufzuzählen, den man dafür braucht – da kämen wir dem Vermögen der Zukunft schon näher: Glücklich sein ohne Grund. Das muß man können. Wer es nicht kann, sollte es lernen.

Zeit. Ziel. Sinn oder: Was will ich noch von meinem Leben? Zwischen-Bilanz für Menschen – unterwegs zum Wesentlichen – in einer sich rasant verändernden Welt

Montag, 21. Juli 2008

Dieses Seminar ist eine Aus-Zeit für Sie – ein Work-Out-Impuls für die zukünftige Ausrichtung Ihrer persönlichen Lebensreise. Die Welt wandelt sich, alles fließt – das ist unsere einzige Gewissheit. Wer sich früh genug darauf einstellt, vermeidet Burn-Out und bleibt handlungsfähig. Das gilt für den einzelnen Menschen wie für Organisationen und Unternehmen.

Seien Sie also herzlich eingeladen, sich in der Kraft Ihres Denkens zu begegnen, sich auf den Sprung in einen neuen Lebensabschnitt vorzubereiten oder den Kurs direkt zu korrigieren. Denken ist Handeln – und wenn der Fokus Ihrer Aufmerksamkeits-Ökonomie sich zuerst auf Ihr eigenes Leben richtet, dann können Sie in der daraus entstehenden Klarheit anderen besser dienen.

In diesen gemeinsamen Tagen finden Sie heraus, wie Sie in Zukunft wirksamer, gesünder und sinnvoller arbeiten und leben können, zum eigenen Wohl, zum Glück Ihrer Familie, zum Wohl der Zivilgesellschaft. Sie kommen in Kontakt mit den Potentialen, die Ihr Bewusstsein weiten. Dabei erfahren und lernen Sie, wie man durch geschicktes Wirken Strukturen für nachhaltigen Erfolg durch Erfüllung schafft und dabei Verhinderungskräfte transformiert.

So werden Sie Ihre Sehnsucht nach Flow und Lebensfreude kennen- und lieben lernen.

Wichtig: Die gemeinsame Arbeit in diesem Seminar setzt Veränderungsbereitschaft voraus. Nur so können wir uns gegenseitig inspirieren.

Sind Sie bereit, Ihre Komfort-Zone zu verlassen und in der Zusammenarbeit mit der Stimme des Gewissens und der Wahrheit Ihr Bewusstsein zu vertiefen und zu erweitern?

Dann freue ich mich sehr auf unsere Begegnung und unsere gemeinsame Zeit!  ( sehen Sie auch:  www.thomasbebiolka.de/Veranstaltungen) (mehr …)

Ich brauche das nicht. Oder: Warum Verzichten nicht pathologisch ist!

Montag, 21. Juli 2008

morgendammerung_250jpg.jpgAb heute gibs hier eine neue Kategorie: Vom Sein zum Werden. Erstmal sind mir alle Assoziationen dazu willkommen. Durch regelmässiges lesen wird sich das aufklären.

Verzichten macht frei für das Wesentliche. Haben Sie das schon mal gehört…oder vielleicht selbst schon mal dran gedacht? Das Immer-mehr-haben-wollen weicht oft einer einfachen Frage aus: Brauche ich das wirklich? Das Haben-Wollen wäre dann das Sein. Aber was könnte aus diesem Seins-Zustand denn werden?

Ein Mensch, der sich freiwillig von Macht, Status, Einfuss trennt, der die nächste Beförderung ausschlägt oder die Verlängerung seines Arbeitsvertrages, der auf dauerndes Klagen verzichtet, auf Zynismus und Larmoyanz, der mal weniger Sicherheitssysteme will als mehr, der freiwillig darauf verzichtet, erkämpfte Territorien bis ins hohe Alter zu verteidigen, der es nicht immer und überall gemütlich haben will, der auf Pöstchensicherungs-Rethorik sch… sondern sich statt dessen in der Welt nach neuen Aufgaben umsieht ( es ist ja nicht so, als ob es keine neuen Aufgaben gäbe…)

…so ein Mensch kann sich misstrauischer Beäugung sicher sein, der gilt als „verdächtig“ oder „milieuschädigend“ – und ist besimmt sehr einsam. Das denken und glauben viele, denn dann ist die Karriere doch aus…oder nicht?

Mut, nur Mut, das Leben geht weiter und findet euch. Für alle, die einen Weg suchen gibt es jetzt ein Seminar-Angebot:

Zeit. Ziel. Sinn oder: Was will ich noch von meinem Leben?

Schauen Sie doch mal rein!

Der schöne Schein der Dinge ist ein flüchtig Ding, die Gefühle sowieso. Die Durchlaufgeschwindigkeit des Haben- und Loswerden-Wollen wird sich in Zukunft mehr und mehr beschleunigen. Das kann auch gut sein – man landet schneller bei sich selbst. Von Außen nach Innen.

Noch ein paar Worte von Hermann Hesse?

…“Alle Kinder, solange sie noch im Geheimnis stehen, sind ohne Unterlass mit dem einzig Wichtigem beschäftigt, mit sich selbst und mit dem rätselhaften Zusammenhang ihrer eigenen Person mit der sie umgebenden Welt. Sucher und Weise kehren mit den Jahren der Reife zu diesen Beschäftigungen zurück, die meisten Menschen aber vergessen und verlassen diese innere Welt des wahrhaft Wichtigen schon sehr früh für immer und irren lebenlang in den bunten Irrsalen von Sorgen, Wünschen und Zielen umher, deren keines in ihrem Innersten wohnt, deren keines sie wieder zu ihrem Innersten und nach Hause führt.“

Wow.

Gastfreund-Botschaft zum 23.Weltjugendtag nach Sydney

Sonntag, 20. Juli 2008

jesus_250.jpgKöln war 2005. Schon wieder drei Jahre vergangen. Jetzt Australien. Der Jugendtag steht unter der Botschaft ( Apg 1,8 ): „Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird, und ihr werdet meine Zeugen sein.“ Dazwischen war der Geist der Wahrheit (2006) und der Geist der Liebe (2007).

Und immer und immer wieder brauchen wir – dringender denn je – den Geist der Vergebung und Versöhnung. Die Rede des Papstes zur Kriminalität sexueller Ãœbergriffe von Priestern auf Knaben ( und die Möglichkeiten, wie das Jüngste Gericht darauf antworten könnte…wenn man sich 500 Jahre verspätet für die Inquisition entschuldigt oder wie die Christliche Frohe Botschaft seid Jahrhunderten mit Naturvölkern umgegangen ist). Und es wird auch in Australien wieder von der Mission gesprochen. Missionierung wird nie einen Beitrag zum Frieden leisten, denn sie ist an die „absolute Wahrheit“ gebunden. Kann die heutzutage jemand im Gepäck haben?

Bei aller Euphorie vergesst nie: es sind Menschen, ganz normale Menschen, die in die kirchlichen Ämter gewählt werden. Wir hoffen, dass der Geist der Gastfreundschaft viel schöne Begegnungen schafft, die zwar leidenschaftliche Debatten anzetteln, aber keine Rechthaberei.

Kommt alle gut und unbeschadet nach Hause – heute, am deutschen Gedenktag des Deutschen Widerstands 1944.

Migrantas. Identität und interkultureller Dialog in Deutschland

Montag, 14. Juli 2008

migrantas_250.jpgDas Projekt Migrantas reflektiert die Lebensumstände von Migrantinnen in dieser Welt. Ein wesentlichesmigrantinnenjob_250-jpg.jpg Ziel der Arbeit von Migrantas ist die Sichtbarmachung der Piktogramme im öffentlichen Raum der Städte, speziell in Berlin. Die Welt zu Gast bei Freunden… Sehen Sie selbst, in dem Sie dem Link oben folgen.

Undercover Agent. Wirtschaftsmediation in der Praxis.

Donnerstag, 03. Juli 2008

anderungsatelier_200jpg.jpgInterkulturelle Mediation ist eine Kategorie in unserem Gastfreund-Blog. Warum? – Na weil sie da hingehört und weil eine „gastfreundliche Haltung“ in vielen Lebenslagen sehr nützlich ist, wenn sie von Herzen kommt. Natürlich ist es viel mehr als das. Es sind Jahrzehnte eigener Erfahrungen, Jahrhunderte adaptierte Erfahrungen von den Generationen, die vor uns lebten…wir nennen es Wissen, Bildung, Geschichten. Und es ist eine konkrete und sehr realistische Sicht auf die menschlichen Nöte der Zeit.
Das Fremde sitzt im Kopf und Herz…wie kriegen wir es da raus??

Um es vorweg ganz klar zu sagen: der Aufbau einer systematischen Konfliktkompetenz-Kultur, zu der Mediation unbestritten gehört, ist Ausdruck eines Management- und Führungsverständnisses, das fähig sein wird das eigene Unternehmen, die eigene Organisation in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

Nur 15% der deutschen Arbeitnehmer/innen identifizieren sich mit ihrer Arbeit und mit ihrem Unternehmen. Das hat sicherlich viele Gründe, aber Wohlfühlen ist sicherlich einer davon. Im neuen Mobbing-Bericht im europäischen Vergleich, nimmt Deutschland Platz auf den ersten Rängen. Beim analysierten Sozial-Verhalten an den Schulen schießen wir den Vogel ab: wir sind Spitze im Mobbing! Früh übt sich also, wer Meister werden will. Diskussionen über die zu Grunde liegenden Verfahren, ob sie richtig angewandt wurden oder nicht, betrachte ich als Zeitverschwendung oder als Ablenkungsstrategie. Je nach Lager.

Es gibt so unglaublich viel hilfreiches und nützliches Wissen in der Welt. Warum wird es nicht angewandt? 

Mediation ist  nützliches Prozess-Wissen und Können. Wirbt mit Allparteilichkeit und Neutralität in Person des Mediators. Aber es braucht die freiwillige Entscheidung dafür!!!! Und was ist, wenn die nicht kommt? Kann der Entscheider, der Vorgesetzte sie verordnen?…Kann er/sie machen – nützt aber nix in der Praxis. Ich weiß aus langjähriger Erfahrung, wie es sich anfühlt mit Menschen zu arbeiten, die in Konflikten feststecken. Die beste Aufklärungsarbeit nützt wenig, wenn man nicht bereit ist, die einzelnen Schritte zu gehen.

Die Konfliktkultur in deutschen Unternehmen ist ein Geheimnis – auch wenn „alle Welt“ darüber spricht.  Es ist ein Tabu-Thema, wie Sex und Geld. Jeder hat es, braucht es – aber keiner will darüber konkret reden. Energien dieser Kraft zu unterdrücken, führt auf lange Sicht zu vielen Problemen.

Kooperation statt Konfrontation sowie eine offene Feedback-Kultur, Interesse an persönlichem Wachstum, auch dem von Kollegen/innen, das ist der Humus, auf dem die Leistungen gedeihen können, die unser Land für die Zukunft braucht. Bis es aber so weit ist, sind Mediatoren weiter in vielen Fällen „undercover“ unterwegs und arbeiten an der Verbesserung der Konfliktkultur…zum Wohle aller Wesen.

Tellergericht…und andere Stoffwechselvorgänge

Mittwoch, 02. Juli 2008

tellergericht_250jpg.jpgVor Jahren lernte ich das Buch von Bernard Glassman “ Anweisungen für den Koch“ kennen. Für alle, die ihn nicht kennen: Bernie Glassman ist amerikanischer Zen-Meister in der Nachfolge von Taizan Maezumi und Gründer der überkonfessionellen Zen-Peacemaker-Gemeinschaft.

Die Peacemaker praktizieren bevorzugt an aussergewöhnlichen Orten. In Schlachthöfen, es gibt jährlich ein Retreat in Auschwitz, Strassenretreats in verschiedenen Städten und zu meiner Zeit in Hamburg traf man sich auf St. Pauli in einer Teestube, die ein christlicher Zufluchtsort für Drogensüchtige und Prostituierte war. Es waren nie viele. Warum solche Orte? – Die Idee ist Dienen, nützlich sein durch Reinigung und Befreiung der leidenden Wesen. Dankbar sein ist auf diesem Weg eine Kardinaltugend.

Es ist für uns alle eine interessante Ãœbung, die Frage zu stellen: Warum ist nicht alles noch viel schlimmer? ( Statt: warum ist nicht alles noch viel besser?) Mir ist klar, dass diese Frage auf die Perspektive ankommt. Sattheit ist ein angenehmes Gefühl und ein Problem. Wie sagte schon B. Brecht: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

Wer das Buch von Jean Ziegler „Das Imperium der Schande“ gelesen hat, hat sowieso nur Fragen. Das Buch beginnt übrigends mit dem Recht auf Glück, festgeschrieben in der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung. Beim Lesen kann man was lernen über strukturelle Gewalt, organisierte Barbarei, transkontinentale Privatgesellschaften ( Hegdefonds mit unglaublich mächtigen Kapitalstrukturen und den leistungsfähigsten Technologien), über die Notwendigkeit einer planetarischen Zivilgesellschaft, das alle globalen Mißstände menschengemacht sind…und wie es funktioniert…und das einzig und allein die demokratischen Kräfte der Zivilgesellschaft imstande sind, den Wahnsinn rechtzeitig zu beenden. „Voran zu den Wurzeln“, nannte das Ernst Bloch.

Für Immanuel Kant entspringt das Gefühl der Schande der Entehrung. Systematisch betrieben bringt man so die Dämme der Zivilisation zum Einsturz. Alle, die aus Habgier ihr Geld in Krisenregionen arbeiten lassen, in dem man in knapp werdende Ressourcen anlegt, haben „noch“ Freude daran. ( Ein Begriff wie leistungsfreie Kapitalrendite…darauf muß man erst mal kommen! )

Die psychologische Kriegsführung dieses Kapitalverständnisses, die einer Logik folgt, die bereit ist sich selbst abzuschaffen, weil sie das systemische nachhaltige Denken leider nicht richtig beherrscht, kann man an den hoffnungslos anmutenden Diskussionen um die Notwendigkeit von ZINS und ZINSESZINS erkennen. Ist der Ehrliche langfristig gesehen wirklich der Dumme?…

Sie fragen sich, was das mit Essen zu tun hat. Fragen Sie das wirklich?…Der wirklich gute Koch ist ein spiritueller Mensch, der sich für die genaue Herkunft und Verarbeitung seiner Produkte interessiert. Er ist überzeugt davon, dass Lebensmittel ein „Bewußtsein“ haben, er verneigt sich in Dankbarkeit vor der Schöpfung und dieser Segen liegt in seinen Händen und führt sein Messer. Das ist mit Sicherheit ein Grund dafür, warum ein Essen gut schmeckt.

Wie könnte Ihnen ein Essen schmecken, wenn Sie wüßten, dass Kinder dafür gequält wurden? Ein moralischer Imperativ lebt in uns allen. Schauen Sie doch mal nach.

Guten Appetit.