Heimat und Exil

Donnerstag, 13. September 2007, von Thomas Bebiolka

Heimat Exil Heimat und Exil ist der Titel einer Ausstellung im Bonner Haus der Geschichte. Es geht um Vertreibung und Flucht der deutschen Juden nach 1933. Die Fluchtbewegungen betreffen neunzig Länder auf fünf Kontinenten. Viel Bildmaterial aus Privatsammlungen dokumentiert besonders die Existenz der Juden in den großen Emigrationsländern wie Pälästina, USA, Großbritannien oder Südamerika.

Was viele vielleicht gar nicht wissen: auch die chinesische Metropole Shanghai war für viele Juden aus Deutschland ein Anlaufpunkt. Nach 1938 wurde sie zur letzten Zuflucht für jüdische Flüchtlinge, denn bis 1941 konnte man dort ohne Visum einreisen.

Die Ausstellung fragt unter anderem nach der „HEIMAT“ – und was dieser Begriff für Juden bedeutete, die nach 1945 nach Deutschland zurückkehrten – oder nie wieder einen Fuß auf deutschen Boden setzten. Für viele war Deutschland nicht mehr HEIMAT, sondern das „Land der Täter“….

Diese Ausstellung war auch für uns eine gute Gelegenheit, nochmals die Wurzeln unseres „ich bin gastfreunD-Projekts“ zu betrachten und über unsere Gebote der Gastfreundschaft nachzudenken.

Die Ausstellung geht noch bis zum 07.Oktober. Gehen Sie hin.

Neulich beim „Jung-Barista“

Freitag, 07. September 2007, von Thomas Bebiolka

Johannes Romig Unser neuer GastfreunD heißt Johannes Romig, ist 24 Jahre alt und Student. Er ist aber auch ein Barista. Sein Arbeitsplatz ist ein knallroter dreirädriger Piaggio-Roller, umgebaut zu einer rollenden Cafe-Bar. Sein beliebter Standplatz ist in Bonn vor der Kreuzkirche. Ein paar Tische, ein paar Bänke und ein leckerer Cappucino – was braucht man mehr zum kurzen Verweilen oder in der Sonne dösen.

Die Universität ist direkt gegenüber und die Kirche liefert den Strom. Eine gute und vor allem gastfreundliche Art, sich sein Studium zu finanzieren. Schauen Sie doch mal vorbei.

Gastfreundschaft – Spiritualität – Weltethos

Sonntag, 02. September 2007, von Thomas Bebiolka

Jesus am Kreuz Sind unsere Türen im Geiste wirklich weit auf?…Erinnern Sie sich noch, wie das Motto für interreligiösen Dialog in Europa lautet: Kein Frieden unter den Nationen ohne Frieden unter den Religionen – kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen.

Das kann man lesen als gemeinsame Verpflichtung auf Abbau von Vorurteilen. Dialog bedeutet: gegenseitiger Respekt, von Herzen Zuhören können, Verstehen wollen, Akzeptanz von Unterschieden, Angstfrei sich zeigen dürfen, Unvereinbares auch mal in der Schwebe halten, ohne sich bedroht zu fühlen, Neugierig sein, Teilen wollen…

Hans Georg Gadamer definierte eine mögliche Aufgabe der Philosophie im 21.Jhd. mit fast 95 Jahren so: helft den Religionen bei der Verständigung. ( Er hat mich „angestiftet“ in meiner Philosophischen Praxis als Mediator für Wertekonflikte zu arbeiten.)

Die in der praktischen Philosophie im Augenblick wieder starkt diskutierte Frage nach dem „guten Leben“, geht in meinem Verständnis an die Wurzeln einer grenzüberschreitenden globalen Identität, die Unterschiede nicht verwischt, sondern in ein höheres Gemeinsames integriert. Einen Versuch ist es auf jeden Fall immer wert.

Sich dabei immer auf die „heilige“ Tradition der Gastfreundschaft zu besinnen, ist aus unserer Sicht ein ideales Fundament für gemeinsame Arbeit. Denn wie heißt es so schön in christlichen Gebeten: Komm Herr Jesus, sei mein Gast…

In diesem Sinne ist auch das Projekt Weltethos zu verstehen. Besuchen wir uns alle gegenseitig, seinen wir bei den anderen zu Gast – und sie bei uns.

GastfreunDe unterstützen die Global Marschall Plan Initiative

Samstag, 01. September 2007, von Thomas Bebiolka

WaageWir unterstützen gerne die Global Marshall Plan Initiative. Die Global Marshall Plan Initiative versteht sich als eine integrative Plattform, in der Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Religionsgemeinschaften und Medien – Menschen aus Nord und Süd und Ost und West – in einer neuen Form kooperieren können. Dabei geht es um die Erarbeitung von Win-Win-Lösungen für eine gerechtere und zukunftsfähige Gestaltung der Globalisierung – über die Grenzen von Staaten, Kulturen und Religionen hinweg.
Das zentrale Anliegen dieser Initiative ist die Verknüpfung einer wirklich engagierten Entwicklungspartnerschaft mit der schrittweisen Etablierung eines fairen Ordnungsrahmens für die globalisierte Wirtschaft – einer Ökosozialen Marktwirtschaft – zum Vorteil aller. Faire Entwicklungschancen und fairer weltweiter Wettbewerb könnten eine „Win-Win-Strategie“ für Nord-Süd und Ost-West ergeben und helfen, globale Fehlentwicklungen sowie die Pattsituation in globalen Verhandlungen zu überwinden.

Wenn Sie die Initiative unterstützen wollen, fördern Sie sie mit einer monatlichen Spende von € 12. Dafür erhalten Sie regelmäßig relevante Zukunftsliteratur kostenlos zugeschickt. Zur Begrüßung können Sie bis zu 36 Titel im Wert von € 480 auswählen.

Das Zukunftsabo der Global Marshall Plan Initiative erreichen Sie unter globalmarshallplaninitiative.

GastfreunDe treffen Art at Work

Mittwoch, 22. August 2007, von Thomas Bebiolka

Art at Work19. August 07 – Bonn International. Tag der offenen Türen im ehemaligen Regierungsviertel, das sogenannte Herzstück im „neuen Bonn“. In vielen Institutionen und Behörden macht man die Türen weit auf für Interessierte. Wir gehen hin, denn wir haben gleich mehrere starke Botschaften.

Das übergeordnete Thema der Vereinten Nationen lautete: UNO in Bonn – für nachhaltige Entwicklung weltweit.

In Nachhaltigkeit Denken und Handeln ist für uns seit langem der rote Faden in Aktionen und Dienstleistungen. Das ist nicht immer leicht – hat viel mit Aufklärung über Wirklichkeiten und eigener Ãœberzeugungsstärke zu tun. ( Haben Sie gewusst, dass allein in Deutschland 47 Milliarden Euro nur für Geschäfts- und Dienstreisen ausgegeben werden…Noch nie was von Skype-Konferenzen gehört?…)

An einem Stand treffen wir Annabelle und Pip von Art at Work, die – so wie wir – in Fragen textiler Nachhaltigkeit mit Hess Natur zusammenarbeiten. Seit genau 10 Jahren machen sie Projekte rund um das Thema saubere Kleidung sowie Menschenrechte und Umweltschutz und klären über die Entstehungsbedingungen von „schmerzender Kleidung“ auf.

In Anerkennung ihrer Arbeit haben wir ihnen am Stand ein GastfreunD-Shirt in Gelb überreicht – was sie auch sofort angezogen haben.

Gott kommt diesmal bestimmt selbst.

Dienstag, 21. August 2007, von Thomas Bebiolka

Kreuz vor WandAm Ende seiner Laudatio an den Europäischen Sozial-Preisträger von 2003 zitierte Dr. Rupert Neudeck das wunderbare Gebet eines afrikanischen Fürsten :

„Gott,
Trotz zahlreicher Gebete an Dich verlieren wir ständig unsere Kriege.
Morgen werden wir neuerlich in eine Schlacht ziehen, die man in der Tat groß nennen kann.
Wir benötigen ganz dringend Deine Hilfe.
Diese nächste Schlacht wird keine leichte Sache sein.
In der wird man Kinder nicht brauchen können.
Daher habe ich eine Bitte an Dich:
Sende uns nicht Deinen Sohn zu Hilfe.
Komm selber!“

Die GastfreunD-Initiative fragt daher alle die es lesen: Werden wir mit mehr Gastfreundschaft in unseren Köpfen und Herzen den „Krieg der Kulturen“ verhindern können?

GastfreunD-Vision: Vielfalt ist Gewinn für alle!

Mittwoch, 15. August 2007, von Thomas Bebiolka

VielfaltMittlerweile ist es offensichtlich: Wir haben einen Mangel an Fachkräften. Und wir haben viele hochqualifizierte Migranten/Innen in unserem Land, die Toiletten putzen, als Kellner oder an Fließbändern arbeiten – und dabei oft noch ein Lächeln im Gesicht tragen, sich gerne durch die deutsche Grammatik wühlen und von einem besseren Leben träumen.

Klar ist auch, dass viele Unternehmen in Deutschland eine interkulturelle Öffnung brauchen. In vielen Fällen ein Mangel an Information. Die Initiative „Vielfalt ist Gewinn“, gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und des Europäischen Sozialfonds, macht sich auch dafür stark, über die Vorteile der Vielfalt im unternehmerischen Alltag zu informieren. Es ist unter anderem auch eine Plattform, qualifizierte und passende Mitarbeiter mit Migrationshintergrund zu finden und für die anstehenden Aufgaben weiterzubilden.

Interkulturelle Kompetenz ist das Zukunftsthema. Hier liegen bisher ungenutzte Poteniale für die Erschließung neuer Märkte und die Chancen für neue Produktentwicklung.

Alles eine Frage von offenen Herzen und vorurteilsfreiem Geist. Sehen Sie dazu auch die neue Plattform von Integration in Deutschland. In unserer GastfreunD-Vision haben wir das bereits gesehen. Faktor G.

Neue Bilder für das Alter

Sonntag, 05. August 2007, von Thomas Bebiolka

SonnenuntergangMan muss mit 30 anfangen alt zu werden, dann ist es wunderbar.

Man lernt die wirkliche Realität der Umstände zu begreifen und wird durch den Intellekt, durch die Hinwendung zu philosophischer Klarheit ungemein frei.

Vorher freilich muß man sich in Leid und Leidenschaften vollständig hineinbegeben, muß riskieren, wie ein zerrupfter Tiger aus den Situationen hervorzugehen. Sonst bleibt man ein kraftloses Kätzchen.

Leute, die sich nie hingegeben haben, können auch nicht richtig sterben, weil sterben die letzte Hingabe ist.

( so Luise Rinser im Alter von 67 Jahren )

Sie war halt schon eine fortgeschrittene Glücksucherin.

Kein Ort nirgends. Wo ist Heimat für Nomaden?

Dienstag, 31. Juli 2007, von Thomas Bebiolka

phil-prxis-unterwegs.jpg Für einige ist Heimat da, wo die Menschen sind, die man liebt. Für andere da, wo die Möbel stehen und man die Miete bezahlt – auch wenn man kaum da ist. Andere wiederum sind ruhelos auf den Songlines ihrer Seele weltweit unterwegs, um geistige Bindungen zu finden, da das Regionale provinzielle sie nicht halten kann. Die Identitätsbildung über Vereinskulturen ist nicht nach jedermanns Geschmack.

Dabei begegnen uns Schicksale. Migranten, Asylanten, Menschen, die gegen ihren Willen und unter Schmerzen entwurzelt wurden. Viele haben alles verloren – hoffen auf einen Neuanfang in der Fremde. Heimatvertriebenen hat man die Entscheidung zu gehen genommen. Der freiwillige Heimatlose der Gegenwart aber ist meistens ein hochqualifizierter Glücksucher, ein Arbeitsnomade, international high tech vernetzt – die Hefe im Weltteig. Sie bringen das Neue voran, sie sind kreativ und schöpferisch.

Aber sie sind angewiesen auf einen gastfreundlichen offenen Geist vor Ort, denn sie sind immer in der Fremde unterwegs. Vilèm Flusser formulierte es für sich so: Meine Wohnung ist ein Sprungbrett in Abenteuer…und Heimat sind für mich die Menschen, für die ich freiwillig Verantwortung trage.

Ursache und Wirkung

Freitag, 27. Juli 2007, von Thomas Bebiolka

dscn1097.JPG  Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte.

Achte auf deine Worte, denn sie werden Taten.

Achte auf deine Taten, denn sie werden Gewohnheiten.

Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.

Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.

Denn was du säest, das wirst du ernten.

Tibetisches Sprichwort

 

Unsere tägliche Achtsamkeit entscheidet mit darüber, wie unsere Zukunft am Ende aussieht. Wir wünschen Ihnen einen gastfreundlichen Tag.