Wir haben Geburtstag. Wir werden zwei!

Freitag, 01. Juni 2007, von Thomas Bebiolka

dscn1498.JPG  Genau heute vor einem Jahr haben wir die „Ich bin GastfreuD-Initiative“ in Bad Honeff bei Bonn gestartet. Wir gehen inspiriert und voller Elan ins 2te Jahr.

Wir freuen uns weiterhin auf viele wunderbare, bewegende, notwendige, arbeitsreiche, neugierig machende, erhellende, aufklärende, anregende, hinweisende, unterstützende Begegnungen zur Gastfreundschaft in Deutschland.

An manchen Tagen sitzen wir da, schauen uns an und stellen uns die Frage: Wieso lassen wir einen Tropfen kostbaren Wassers auf einem glühenden Stein verdampfen?…

Dann kommt schnell die Antwort aus dem Herzen auf die Zunge: Weil es sein muß und der Weg richtig ist. Engagement, das versucht die eigene kleine Welt zu einem besseren, verständnisvolleren und friedfertigerem Ort zu machen, lohnt sich immer.

P.S.: Physikalisch, chemisch und aus der Sicht der Permakultur ist der Tropfen ja auch nicht verloren. Irgendwo und irgendwann kommt er oder es als Regen oder Energie wieder zurück. Vielleicht bringt dieser Tropfen ja sogar ein Fasss zum überlaufen?…Ist das nicht ein trostvoller Gedanke?

Integration von Migranten

Mittwoch, 30. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

Man kann den USA zur Zeit vieles zur Last legen. Aber eine Fähigkeit hat die amerikanisch-gesellschaftliche Dynamik, die wir Deutschen, vielleicht sogar die Europäer nicht so sehr haben: die Erneuerung und Durchmischung der Völker und Kulturen mit „frischem Blut“ von außen, dass sich muter mischt, verliebt, zeugt, strebt, drängt…uvm.

Selbstverständlich kommen sehr viele Menschen aus der Armut. Aber es sind sehr viele dabei – so die Ergebnisse des Zukunftsforscher John Naisbitt ( der übrigends in Europa lebt ), die unternehmerische Menschen sind, mit Kreativität und Phantasie, die aus nichts oder wenig etwas machen können. Das wirkt insgesammt vitalisierend. Naisbitt analysiert die Situation in Europa im Augenblick als „Niedergang in gegenseitigem Einverständnis“.

Wer will denn da was gegen sagen?… Wir haben doch die Probleme mit Brain Drain und Einwanderungsdilemma. Jeremy Rifkin zeichnet in seinem Buch „Der Europäische Traum – Die Vision einer leisen Supermacht“ ein sehr positives Bild von Europa – sofern sich die Europäer auf ihre wahnsinnig reichhaltige Kultur als Globalisierungs Leader besinnen würden.

Wir haben mit unserer Initiative zur Gastfreundschaft speziell in Deutschland, im Herzen von Europa, einen visionären Punkt gesetzt. Man braucht vieeeeeeeeeeel Geduld, wenn man unbedeutende Kleinheit in Größe verwandeln will.

Schauen wir doch mal, ob die Ergebnisse in Heiligendamm Anfang Juni das ändern werden.

Das Vermächtnis des Generalsekretärs

Donnerstag, 24. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

„Vor fast 50 Jahren, als ich als Student aus Afrika nach Minnesota, USA, kam, hatte ich viel zu lernen – angefangen bei der Tatsache, dass es nicht ungewöhnlich ist, bei Minusgraden Ohrenwärmer zu tragen. Mein ganzes Leben war seither ein Lernprozess. Jetzt möchte ich fünf Lektionen weitergeben, die ich in den zehn Jahren als Generalsekretär der Vereinten Nationen gelernt habe – Lektionen, von denen ich glaube, dass sie die Staatengemeinschaft aufgrund der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts lernen müssen.

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Gebet der Vereinten Nationen

Donnerstag, 24. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

gast-auf-erden1.JPG    Herr, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.

Amen.

( Gebet der Vereinten Nationen, zuerst veröffentlicht Februar 2003 )

Kennen Sie Ihre wirklichen Feinde?

Donnerstag, 24. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

Im menschlichen Geist „wohnen“ drei wirkliche Feinde:

1. Unersättliches Verlangen – auch Gier genannt

2. Feindseligkeit

3. Engstirnige Unwissenheit – auch Naivität genannt.

Wenn es uns nicht gelingt, diese störenden Emotionen und Einstellungen aufzulösen, werden die besten Zukunftskonzepte der Welt nichts nützen. Wir verschwenden mit „Aufklärung“ nur unsere Zeit, wenn parallel nicht eine geistige und emotionale Arbeit im Focus mitläuft. Das ist die wirklich unangenehme Botschaft der Zeit.

Bis 2050 sind eine Milliarde Menschen auf der Flucht

Dienstag, 22. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

dscn1497.JPG  Trotz radikaler Zukunftskonzepte: für viele Menschen auf dieser Erde sieht die Zukunft beängstigend aus. Die britische Hilfsorganisation Christian Aid veröffentlichte einen Bericht, nach dem bis zum Jahr 2050 bis zu einer Milliarde Menschen Heimat-Vertriebene sein werden. Vor allem natürlich in der Dritten Welt.

Konflikte, Umweltkatastrophen oder große Bauprojekte zwingen viele Menschen zur Migration. Die Auswirkungen der globalen Klimaerwärmung werden diese Tendenzen verstärken. Die Belastungen für die Anliegerstaaten werden größer sein, als die Konsequenzen der Flüchtlingswellen durch Vertreibungen nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Nur zur Erinnerung: allein in Europa waren es fast 70 Millionen. Don`t forget.

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Zukunftskonzepte

Montag, 21. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

dscn1492.JPG    Am 4./5. Juni 2007, direkt vor dem G8-Gipfel in Deutschland, findet in Berlin der 1. VISION SUMMIT statt. Es soll ein eine Präsentation der wirkungsvollsten und praktisch umsetzbaren Zukunftskonzepte werden.

Die Entwickler Muhammad Yunus, Götz W. Werner und Franz Josef Radermacher werden detailliert aufzeigen, wie die weltweite Veränderung zu einer humanen und nachhaltigen Weltwirtschaft möglich ist. Das „Wie“ steht absolut im Zentrum, denn hier liegen auch die Ansätze für mehr nachhaltiges Wachstum.

Die Konzepte im Einzelnen:

Global Marshall Plan: Einstieg in den globalen Ordnungsrahmen einer Ökosozialen Marktwirtschaft

Kleinkredite: Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus will damit bis 2030 die Armut weltweit überwinden

Neue Finanzierungsmodelle für soziale und ökologische Projekte: Ansatz für „Social Enterpreneurs

Kyoto Plus: Weltmarkt wird stärkste Antriebskraft für den Klimawandel

Zukunftsanleihe: Ökoeffizienzwende der gesamten Wirtschaft und der Privathaushalte

Konsumsteuerfinanziertes Grundeinkommen: Faktor Arbeit wird entlastet, gemeinwohlorientierte Arbeit wird lohnender

Initiative Lebensunternehmer: Die Menschen lernen leichter und schneller „Schlüsselkompetenzen“ zu erwerben

UN-Parlament: Demokratisierung von Entscheidungsprozessen auf globaler Ebene

Global Fair Trade Systems: in kürzester Zeit Mindestlöhne und ökologische Mindeststandards

Nachhaltige Ernährungssicherung: flankiert das Konzept der Kleinkredite

Die Zukunftsfragen klopfen mächtig an die Türen der alten Denkgewohnheiten und Plüschwelten. Es wird im Zwischenmenschlichen gewaltig knirschen und krachen, denn die Bewegungen sind notwendig und in ihrer Kraft unaufhaltsam. Die Idee und Gebote der gegenseitigen Gastfreundschaft sind das mentale Schmiermittel für die Leichtfüßigkeit der Ideen-Realisierung.

Wir arbeiten mit daran, dass es Wirklichkeit wird.

Interkulturelle Gärten – Wurzeln in der Fremde.

Sonntag, 20. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

postkarte-gebote.jpg  Deutschland hat ein neues Zuwanderungsgesetz. Und immer wieder die entscheidende Frage: Wie kann Integration gelingen?

Seit Anfang 2003 gibt es in München die Stiftung Interkultur. Die Siftung hat sich zum Ziel gesetzt, zu einem Verständnis von Integration beizutragen, indem sie bundesweit Interkulturelle Gärten fördert, vernetzt und ihre Wirkung erforscht. In diesen interkulturellen Gärten bauen Flüchtlinge und Migranten mit Deutschen zusammen Obst, Gemüse und Kräuter an. So werden Eigeninitiative und Selbstorganisation ermöglicht.

Und – wen wird es überraschen – es gibt bei dieser gemeinsamen Arbeit noch viel mehr zu ernten: Kommunikation, Kooperation und neue Perspektiven entstehen oft ganz so nebenbei. Die Zusammenarbeit von Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen fördert Kompetenz und Akzeptanz. Man erfahrt durch gemeinsames tun viel über unterschiedlichen Sitten und Gebräuche. Das verbindet im Alltag. Die so gelebte Vielfalt fördert außerdem die Neugier, die Bereitschaft sich auf Neues wirklich einzulassen. Ein wertvoller Beitrag zur Integration – und gelebte Gastfreundschaft in unserem Land. Aus vielen Befragungen der letzten Jahre war die Erkenntnis entstanden: was vielen hier in Deutschland fremden Menschen am meisten fehlte: ein Stück Erde, indem sie mit eigenen Händen ein Teil ihrer Nahrungs-Identität erarbeiten konnten. Toll.

Mittlerweile gibt es über 20 Interkulturelle Gärten in Deutschland. Viele weitere sind im Aufbau. Diese Form der gemeinsamen Gartengestaltung ist ein wesentlicher Baustein der modernen Migrationsgesellschaft.

Migration und Traumaforschung

Mittwoch, 16. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

Heimatverlust und Neuorientierung in der Fremde sind Erfahrungen, die Millionen von Menschen täglich überall in der Welt erleben. In den seltensten Fällen geschied dies freiwillig. Oft sind die Hintergründe wirtschaftliche Not oder politische und religiöse Verfolgung. Das Erleben trägt dann oft traumatische Züge, die eine Anpassung oder „Integration“ als schwierig bis unmöglich klassifizieren.

Begriffe wie „Migration“ oder „Mobilität“ verschleiern durch ihre Aufwertung zu „Notwendigkeiten“ des modernen Lebens den gewaltsamen Verlust von Heimat. Erst durch die Möglichkeit der Aufarbeitung des Traumas ( zum Beispiel durch Schreibübungen, fiktionalen Texten und Gespräche ), werden die vielschichtigen Aspekte der jeweiligen Biografie in ihrem Ausmaß deutlich. Wie das Gedächtnis unter extremen Leidensdruck funktiniert, was die erlebten Beastungen für Körper und Seele für Konsequenzen haben und was genau traumatisierte Menschen brauchen, um langsam zu heilen und einen Weg in die „Normalität“ zurückzufinden, das versucht die Wissenschaft der Traumaforschung zu ergründen.

60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs fängt die Generation der sogenannten Kriegskinder – die Jahrgänge 30-40 – an, über ihre Erlebnisse zu sprechen. Traumata aufzuarbeiten, danach drängt manche Seele wohl noch vor Ende des Lebens.

Manche Menschen brauchen dafür eben sehr viel Zeit. Aber es ist nie zu spät.

Islamkonferenz in Berlin

Freitag, 04. Mai 2007, von Thomas Bebiolka

dscn1499.JPG   Unterschiedliche Meinungen sind die Würze einer demokratischen Gesellschaft. Aber die Unterschiede als Bereicherung für das eigene Leben zu begreifen, dass wäre ein höheres Ziel. Schaut man sich die „Ergebnisse“ der Islamkonferenz vom 03. Mai 2007 in Berlin hat, gibt es eigentlich mehr Trennendes als Verbindendes. Der Weg zum gegenseitigen Verständnis ist sehr lang. Der größte Knackpunkt scheint die Formulierung zu sein, dass sich alle Muslime auf die „deutsche Werteordnung“ verpflichten sollen.

Ist es denkbar, dass die Generation von Muslimen, die seit über 30 Jahren in Deutschland leben, nicht wissen sollen, was deutsche Werte sind? ( Es wäre natürlich in diesem Zusammenhang sehr interessant einige Deutsche zu fragen, ob sie wissen, was deutsche Werte sind – und vor allem – wie sie entstehen! )

Ayyub Axel Köhler ist Vorsitzender des Zentralrats der Muslime und möchte gerne ein Ende der ziellosen Debatte. Manche interne Stimmen hatten den Eindruck, es handele sich um ein „endloses Palaver auf Volkshochschulniveau.“ Und natürlich geht es um die Frage der Kompetenzen: Wer darf eigentlich wen vertreten? 

Der Mediator weiß: Auch bei Streit, wenn die Fetzen richtig fliegen, kann am Ende etwas sehr gutes dabei rauskommen. Die GastfreunD-Initiative arbeitet in der Zwischenzeit an ihrer Vision von Integration und gutem Miteinander.