German Angst

Samstag, 27. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

dscn1487.JPG   Vor zwei Tagen waren wir auf einer Lesung mit Sabine Bode. Es ging um ihr neues Buch „Die deutsche Krankheit – German Angst„. Der deutsche Hang zum Grübeln, zur Zögerlichkeit - die gedämpfte Freude, wenn in unserem Land wirtschaftlich mal wieder was passiert…Warum ist das so? Warum laufen wir nicht alle mit einen herzlichen Lächeln im Gesicht durch die Strassen, wo ist die deutsche Lebensfreude, die Leichtfüssigkeit beim Lösen von Problemen oder Reformfragen? Wie sieht unsere „glückliche Gesellschaft“ aus?

Die Recherche zu dem Buch stellte harte und sehr unbequeme Fragen:

…Was war in den Nachkriegsjahren für die Bundesrepublik identitätsstiftend? – Was wussten die Mächtigen wirklich? – Wer genau waren die politischen Entscheider? – Was prägte ihre Biografien? – Warum verkauft sich Angst so gut? – Was haben die Kriegskinder aus ihrer Gewalterfahrung gelernt? – Was davon haben sie an die eigenen Kinder weitergegeben? – Warum hat unsere Gesellschaft solche Angst vor Aufklärung? - Was haben die 68ger eigentlich genau bewirkt? – Was war der Plan für die Wiedervereinigung 1989? – Was bewirkt das Gift des Mißtrauens zwischen Menschen? – Warum warten oder rechnen wir eher mit dem Mißerfolg? - Welchem Rollenbild oder Führung folgen Kinder ohne Väter? – Warum ist nicht konkret an den deutschen Schuldgefühlen gearbeitet worden? – Warum haben wir 60 Jahre später noch kein klares Bild von den Folgeschäden? …

Das ist also die Arbeitsthese: In Deutschland läuft es so wie es läuft, weil wir ein traumatisiertes Land sind, ein Volk, dass seine Kriegsschuld in die zweite und dritte Generation danach weiter gereicht hat. Durch Verschweigen, durch die Abwesenheit der Sprache, durch die Unterdrückung der Gefühle. Ein Ergebnis von kollektiver Verdrängung.

Die Vermutung wirksamer, latenter Ängste kommt nicht überraschend: In kritisch orientierter historischer Forschung, in Ansätzen der Psychotherapie, in psychosomatischer Fall-Analyse bestimmter Störungen oder im Boom der Aufstellungsarbeit nach Hellinger der letzten Jahre, kann man diese Tendenz bereits erkennen: Menschen suchen nach Wegen, um sich von lebensverhindernden Einflüssen zu befreien, die sie zum Teil „geerbt“ haben.

Es steckt „uns“ also etwas in den Knochen, dass unsere Gefühle gefangen hält. Die Forderung nach Gerechtigkeit ist ein kosmisches Gesetz. Wie klug beraten war doch die Wahrheitsfindungskommission in Süd-Afrika, nach 40 Jahren Apartheid einen anderen Weg zu gehen. Auch wenn der Täter-Opfer-Ausgleich dieser Art viele Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gebracht hat. Es ist ein Weg der Heilung. Wirtschaftswunderland in den 50ger ist zum Teil unser Weg gewesen. Die Entnazifizierungsverfahren waren auch kein Problem. Für den Entschädigungsfond haben wir sechs Jahrzehnte gebraucht. Motto: Ihr seid noch am Leben – seid froh und Schlusspunkt setzen.

Wenn das Erziehungs- und Bildungsziel der mündige Bürger ist, sind wir dann auf einem guten Weg? Was tun wir, um die Zukunftsängste der jungen Generation als unbegründet zu bezeichnen?

Vom Weg zum gemeinsamen Glück sind wir noch weit entfernt. Aber wir arbeiten daran. Der heutige 27.Januar ist der Gedenktag der Befreiung von Auschwitz durch die Sowjetarmee. Guter Tag, um über „German Angst“ nachzudenken.

Glückliche Querdenker

Dienstag, 23. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

 open-topic-1_300.jpgWas brauchen wir zum Glück?…Zum Beispiel Querdenker. 

Querdenker erkennt man an ihren Motiven. Ruhm und Ehre, Titelchen und Pöstchen – schnickschnack. Weg damit. Nachteile, auch finanzieller Art – ja wenn es der Sache dient, warum nicht? Halb so wild. Querdenker haben oft kein Vermögen, geerbt von reichen Eltern oder hervorragende Kontakte nach oben, nach links und rechts. Diese Ordnung fühlt sich duch Querdenker oft empfindlich gestört. Paßt nicht ins Schema.

Der Querdenker möchte seine Gedanken und Ideen verwirklicht sehen, denn er hat sie sehr gründlich vorbereitet. Er handelt aus tiefster Ãœberzeugung und verfolgt langfristige Ziele. Er wildert oft in Arbeitsfeldern, die kaum jemand kennt. Neuland für viele – nie davon gehört. Er wird daher oft mit der Frage konfrontiert: Kann man denn davon leben?

Niemals kommt es dem Querdenker in den Sinn, zur Erreichung seiner Ziele „krumme Wege“ zu gehen. Er setzt zu 100% auf Kooperation, statt auf Korruption. Querdenker rütteln an Türen oder andere aus dem Schlaf. Sie sind unbequem und viele mögen sie nicht. Zumindesten nicht in der Nähe – und zu Gast hat man sie auch nicht gern. ( Wer weiß, ob man sie jemals wieder los wird.)  Das es sie gibt, ist schon irgendwie…toll. Haben Querdenker plötzlich „Erfolg“, haben sie plötzlich viele Freunde und Sympathisanten – überraschend, wo die alle herkommen.

Querdenker gelten als „das Salz in der Suppe„. Sie werden beschrieben als mutig und neugierig. Menschen auf der Suche nach neuen Wegen zu Denken und zu Handeln – jenseits ausgetretener Pfade. Ob es sich dabei um World Changer, neue Energiepolitik, die Universität im 21. Jahrhundert, neue Bilder für das Alter, Umgang mit Geld und Zinsen oder nachhaltiges Wirtschaften handelt. Zuerst geht es ihnen um die Idee, um die Quadratur des Kreises – wie es genau funktioniert, kommt später. Aber es kommt, ganz sicher.

Eigentlich müssten Querdenker alle erdenkliche Hilfe bekommen, die es gibt. Von allen Seiten. Solche Menschen sind sehr, sehr kostbar. Personifizierte Gedankenfreiheit und Menschlichkeit bekommt man nicht an jeder Ecke. Der schwierigste Gegner von Querdenkern ist die Ignoranz. Manchmal werden ihre Ideen auch von den Cleveren abgezogen. Hier zeigt sich die Not des Menschengeschlechts am deutlichsten. Wirtschaftlicher Profit in Form von Gier zum eigen Vorteil auf der Basis von Ideenklau, zeigt die mangelnde Größe und Unreife mancher Zeitgenossen.

Je mehr Menschen aber den Sinn und Wert des Querdenkers erkennen, desto geringer ist sein Risiko des Missbrauchs. So leisten Sie einen wertvollen Beitrag zu seinem Schutz, zur Gemeinschaftsbildung und zu Ihrem persönlichen Glück.

Zum Glück des Querdenkers sowieso.

Glücksfälle in der Laborgesellschaft

Sonntag, 21. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

Unsere Glücksuche konzentriert sich auf Experiment und Expertisen für die wesentliche Gesellschaft. In Bad Schmiedeberg in Sachsen-Anhalt findet vor den Augen der staunenden deutschen Mehrheit ein Experiment statt: die Bürgerarbeit. Die befragten Menschen vor Ort bezeichnen dies als grosses Glück. Viele haben wieder Arbeit – nach Jahren der Arbeitslosigkeit.

Das Glück basiert auf Mut. Mut zu Beschlüssen – und zwar etwas gegen die Massenarbeitslosigkeit zu unternehmen. Jetzt. Hier. Sofort. Und die Zahlen zeigen erstmal Erfolge: von 15,6% auf 6,3% in vier Monaten, in einem 4.200 Seelen-Städtchen. Die Bürger haben beschlossen zu handeln – und nicht auf die große Politik zu warten. Wenn man Menschen die Würde zurückgeben kann – wen interessiert in dem Moment, dass die gleichzeitige Zahlung von aktiver Arbeitsförderung und passiver Arbeitslosenunterstützung „noch“ illegal ist. Daher gibt es eine Mischfinanzierung aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit, vom Land Sachsen-Anhalt und Gelder des Europäischen Sozialfonds.

Das Geld, dass sowieso für Arbeitslose bereitgestellt ist, finanziert direkt Arbeit. In Altenheimen, Kirchengemeinden, Kliniken gibt es deshalb mehr Personal und Freude, endlich wieder etwas nützliches und sinnvolles tun zu dürfen. Nur so entstehen Jobs, die eigentlich nicht existieren, in keinem Haushaltsplan budgetiert sind und deshalb auch nicht ausgeschrieben werden.

Den Bedarf gibt es in unserer Gesellschaft trotzdem. Früher galt mal: Wo ein Wille ist, gibt es einen Weg. Die Zeiten für Mutige und Entschlossene sind gekommen. Hoffentlich werden sie nicht durch zu viel Bürokratie enttäuscht.

Das Projekt Bürgerarbeit ist in unserer Laborgesellschaft für viele jedenfalls ein Weg zum Glück.

GastfreunDe gesucht!

Donnerstag, 18. Januar 2007, von Kathleen Battke

Offene Türen?Gastfreundschaft ist oft leicht, weil die Gäste ja ziemlich schnell wieder gehen – oder? Hier geht es in eigener Sache um ein längerfristiges Experiment:

Wir selbst, die Initiatoren des GastfreunD-Projekts, suchen GastfreunDe, die freien Wohnraum gegen spannende Gesellschaft, tatkräftige Mitgestaltung des Gemeinschaftslebens und Nebenkostenbeteiligung tauschen möchten.

Wir wissen, wie gut das geht: Die pensionierte norddeutsche Ärztin, die uns die obere Etage ihres nach der Familienphase von ihr allein bewohnten Hauses zur Verfügung gestellt hat (für drei Monate war das geplant – dann wurden drei Jahre daraus!), beherbergt uns noch heute gerne als Kurzzeitgäste und hat auch über ein Jahr nach unserem Weggang aus dem Norden keine passende Nachfolge gefunden.

Konkret: Wir suchen 2-3 Zimmer mit der üblichen Infrastruktur und einen Stellplatz für unseren Projektwohnwagen ab März zwischen Wiesbaden und Düsseldorf, Schwerpunkt Bonner Raum. Grundlage einer beidseitig ersprießlichen Vereinbarung sollten unsere Gebote der Gastfreundschaft sein.

Wir sind gespannt! E-mail: info@ich-bin-gastfreund.de

Europa im Worldcafe

Mittwoch, 17. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

In Deutschland sind die schwarz-rot-goldenen Fahnen – ausgelöst durch die WM im letzten Jahr – längst durch Beiträge in den politischen Redaktionen abgelöst worden. Auch Wirtschaftsforscher haben sich des Themas „Wirtschaftsfaktor Patriotismus“ angenommen. Matthias Matussek, der Kulturchef des Spiegel hat in seinem Buch „Wir Deutschen“ die Heimatliebe entdeckt. Vaterlandsliebe in Zeiten der Globalisierung und dem – nicht nur deutschen sondern – weltweiten Brain-drain-Phänomen könnte ein wichtiger kultureller und ökonomischer Faktor werden. 

Bildung, Fortschritt und Wachstum inklusive. Wer könnte das nicht wollen? Es lebe die regionale Wirtschaftsförderung, die ihre Bürger in der Entwicklung mitnimmt oder von den Bürgern ausgeht.

Unseren Recherchen zufolge handeln mittlerweile viele europäische Regierungen nach den Vorstellungen eines „ökonomischen Patriotismus“. Das heißt leider auch: Die Konkurrenz unter den einzelnen Mitgliedsstaaten nimmt wieder zu. Das Misstrauen gegenüber weiteren Integrationen wächst. 

Dafür eine Lösung zu finden, die mit einem Nobelpreis geadelt würde – das wäre doch mal eine wirksame Aufgabe für „die Geister“ im Jahr der Geisteswissenschaften. 

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Wachstum überstaatlicher Organisationen, der Konzentration global agierender Konzerne und dem Wunsch nach „nationaler Identität“, auch nach ökonomischer Eigenständigkeit. Wirtschaftliche Liberalisierung macht den Menschen Angst. So kommt es „vor Ort“ an. 

Aufklärende, begleitende, erklärende, vesöhnende…menschliche Aktivitäten, sind nötig. Kann nie genug sein. In diesem Punkt sollten sich alle politischen Lager einig sein. Ist das wirklich so schwer? 

Deutschland sollte seinen Vorsitz in der Europäischen Union dazu benutzen, einen Teil der „Ängste“ zu bearbeiten. Unser Vorschlag dazu Richtung Bundeskanzlerin: Machen Sie doch die Meetings in Form eines Worldcafes. Europa ist ja schon da. Jeder spricht mit jedem, keine Hierachien, Ergebnisse offen und intensiv austauschen, gemeinsam für die Zukunft entscheiden und die über 400 Millionen Menschen in Europa nicht vergessen. Dann sind Sie richtig innovativ. 

Deutschland im Worldcafe – gastfreundlich und geistreich.     

Gemeinsam Leben im Gespräch

Montag, 15. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

dscn0253.JPG   In Zeiten der 24 Stundeninformation, Dauerbeschallung und Daily-Soap-Gewohnheiten ist es ab und zu überlebensnotwendig daran zu erinnern, was der tiefere Sinn von Sprache, von Sprechen ist. Lesen Sie dazu die Worte von Martin Buber:

„Dialogisches Leben ist nicht eins, in dem man viel mit Menschen zu tun hat, sondern eins, in dem man mit Menschen, mit denen man zu tun hat, wirklich zu tun hat.“

In den Gesprächserfahrungen Bubers geht es nicht – wie heutzutage oft – um beißenden Spott, um verhohlene Freude an den Schwächen des Gegenübers oder Gegners, nicht um eine Atmosphäre des Wettkampfs. Es geht nicht um  Streitspielchen des Intellekts oder Kampfrethorik, es geht um wahrhaftige Annäherung zwischen zwei Menschen. Oft hat es auch eine fast religiöse anmutende Dimension, im Sinne von: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Es geht um ein lebendiges Gefühl von Vertrautheit, von Freundschaft, um das Empfinden, dass der andere ein Mensch ist, wie ich selbst. Es geht um ein Hinhören mit dem Herzen, das eins werden im Gespräch.

Das sind echte Lebensgespräche.

Wir wünschen Ihnen viele davon.

Das Ende der Nacht

Sonntag, 14. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

dscn0800.JPG   Ein weiser Rabbi stellte seinen Schülern einmal folgende Frage:

„Wie bestimmt man die Stunde, in der die Nacht endet und der Tag beginnt?“

Einer der Schüler antwortete: „Vielleicht ist es der Moment, in dem man einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?“

Der Rabbi schüttelt den Kopf.

„Oder vielleicht dann, wenn man von weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann?“

Der Rabbi schüttelte wieder den Kopf.

„Aber was ist es dann?“

Der Rabbi antwortete: „Es ist dann, wenn ihr in das Gesicht eines beliebigen Menschen schaut und dort Eure Schwester oder Euren Bruder erkennt. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns.“

 

Glücksfall Homöopathie

Sonntag, 14. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

dscn1502.JPG   Welch ein Glücksgriff, dieses Buch. Es heißt: „Glücksfälle? Erstaunliche Heilungsgeschichten mit Homöopathie.“ Von Christa Gebhardt und Jürgen Hansel. Natürlich kann es mir nicht unbemerkt bleiben, da ich mich seit langer Zeit in diesem Forschungsfeld aufhalte. Es folgt: eine kurze Buchbesprechung.

Das Buch beginnt mit einem Zitat von Niels Bohr: „Es ist alles möglich in diesem Universum, vorausgesetzt, es ist genügend unvernünftig.“ Der Philosoph in mir fühlt sich sofort wohl.

Mitte der 90er Jahre habe ich eine Dissertation gelesen:“Die philosophischen Vorstellungen Samuel Hahnemanns bei der Begründung der Homöopathie“, von Josef M.Schmidt. Seitdem ist mir klar, was Philosophie und Homöopathie gemeinsam haben, welches Ziel sie verfolgen: es geht um das sich wundern und staunen, um begreifen, erklären und verstehen, um Begründung des Natürlichen, Gesetzmäßigkeiten der Logik, um Zeit haben und nehmen müssen, um Sinn, Würde und Bestimmung des Menschen, darum, was gesund sein überhaupt ist und wie ganzheitliche Heilung mit Hilfe des Geistes – feinstofflich gesehen – möglich ist.

Hegel hat übrigends als einziger „klassischer“ Philosoph in seiner Enzyklpädie über Homöopathie nachgedacht. Bei Schelling gibt es die Konzeption der „Lebenskraft“…nun ja, das würde jetzt zu weit führen. Klar ist auf jeden Fall der gemeinsame phänomenologische Ansatz, die Auffassung von Dasein und Kranksein des Menschen – z.B. im Sinne Heideggers.

In diesem Buch „Glücksfälle?“ geht es um Schicksale, um wahre Geschichten von Menschen und ihren manchmal abenteuerlichen Weg zur Heilung. Das ein oder andere „gefestigte“ naturwissenschaftliche Weltbild könnte beim Lesen erschüttert werden. Ist auch die erklärte Absicht der Autoren. Es geht um eine Dimension von Heilung, die so in der Schulmedizin nicht existiert. Es geht um das Verstehen von Geheimnissen, die Aktivierung der Selbstheilungskräfte, das Erwachen des wirklichen Selbst, der Seele und des Geistes.

Die bewegenden Geschichten haben Namen wie „Das Land hinter der Wüste“, „Der verlorene Krieger“, „Das Gift der Angst“ oder „Der Prinz in der GLückshaut“. Der Heilplan verläuft nach den Regeln der strengen Individualisierung, das philosophische Grundgesetz der Homoöpathie.

Ob eine Behandlung erfolgreich verlaufen kann, entscheidet oft das Zusammenspiel zwischen Therapeut und Patient. Viele Faktoren spielen da eine Rolle. Manche Menschen brauchen Jahre, bis sie an der „richtigen Stelle“ angekommen sind. Was dann oft passiert, beschreiben viele wie „nach Hause kommen“ nach langer Abwesenheit.

Es löst ein Glücksgefühl aus, dies zu erleben. Es ist ein Glück auf so jemanden zu treffen. Noch ein größeres Glück ist es aber für uns alle, dass Samuel Hahnemann vor über 200 Jahren die Grundlagen der Homoöpathie entdeckt hat.

Viel Freude und Einblicke beim Lesen.

 

Deutschland wird geistreich.

Freitag, 12. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

dscn0813.JPG   Die Aufgabe der Geisteswissenschaften war und ist, den menschlichen Geist zu erforschen und zu kultivieren. 

Das kann zum Beispiel heißen:

Zeitgemäße Antworten auf die Fragen zu geben: Was ist der Mensch? Was ist Sinn – zb was ist sinnvolle Arbeit? Wie führt man ein gutes Leben? Wie gelingt Verständigung in einem „globalen Dorf“? Wie löst man Konflikte dauerhaft, ohne Krieg und Zerstörung? Wie begründet sich angewandte Ethik? Was ist im 21.Jahrundert gerecht? Sind alle Menschen gleich? Wie schafft man die Armut ab? Wie stellen wir Gesundheitsversorgung für alle Menschen sicher? Was ist die Aufgabe von Religion? Wie ändern wir Verhalten, um die Klimakatastrophe zu verhindern?…

Die Aufgabe der Geisteswissenschaften – speziell der Philosophie - war und ist, einen wertvollen Beitrag zur Kritik- und Urteilfähigkeit seiner Bürgerinnen und Bürger zu leisten.

Die Aufgabe der Geisteswissenschaften war und ist, Lösungen zu suchen für die großen Lebensprobleme der Menschen, durch Einsatz von Geist, von Analysekraft, von Intelligenz.

Das ist die wirkliche Aufgabe von Bildung!

Begrüßen wir also das Wissenschaftsjahr 2007: das Jahr der Geisteswissenschaften.

Unser Faktor „G“ für Gastfreundschaft und Glück steht nun auch für „G“ wie Geist. „Geist begeistert“ ist das Motto des Hochschulwettbewerbs in diesem Jahr, dass in Aufgabenstellung und Zielformulierung an das „ABC der Menschheit“ erinnern will.

Im Zentrum aller Aktivitäten und Events steht „die Sprache“. Selbstverständlich kann man oben gestellte Aufgaben nur lösen, in dem man Sprache „hat“, über Sprache – mit Geist und Verstand – reflektiert.

Selbstverständlich sollen mehr junge Menschen in Deutschland die Universitäten besuchen, trotz Studiengebühren. 

Eine Exzellenzinitiative zur Spitzenforschung ist eben nicht nur high-tech. Vielleicht entwickelt sich im Jahr der Geisteswissenschaften in Deutschland eine Vision, die die Faszination geisteswissenschaftlicher Fächer neu aufstellt und von Repräsentanten mit leuchtenden Augen und überzeugender Vita, die Theorie und Praxis, den hohen Flug des Geistes und die wirtschaftliche Realität verbinden kann, glaubwürdig vorgestellt wird.

Das wäre eine gelungene Reanimation der Geisteswissenschaften, die in jungen Menschen Begeisterung, Lust auf Bildung und das Feuer der Leidenschaft entfacht. Dem Ruf werden sie folgen.

Deutschland wird gastfreundlich und geistreich.

Europa der GastfreunDe

Donnerstag, 11. Januar 2007, von Thomas Bebiolka

Für die nächsten sechs Monate hat Deutschland den Vorsitz der EU Ratskommision. In gewisser Weise sind wir also Gastgeber. Europa soll vorangebracht werden.

Auf der Seite der Bundeskanzlerin steht dazu wörtlich:

„Was bringt das den Menschen?


Die europäische Integration ist eine fortlaufender Prozess. Jede Präsidentschaft arbeitet ein Stück mit an ihrer Gestaltung. Die Bundesregierung will während ihrer Präsidentschaft verstärkt die Vorteile der EU für die Menschen in Deutschland und in den anderen Ländern herausstellen.
 
Für viele Menschen in Deutschland ist Frieden heute eine Selbstverständlichkeit. Das ist die größte Errungenschaft der Europäischen Union. Die EU ist verantwortlich für die längste Phase friedlichen Zusammenlebens zwischen den Mitgliedstaaten in der Geschichte. Und sie ist verantwortlich für wirtschaftlichen Wohlstand. Alleine seit 1993 sind über 2,5 Millionen Arbeitsplätze durch den gemeinsamen Binnenmarkt in Europa entstanden.
 
Deutschland will verdeutlichen, dass es zu einer weiteren Vertiefung der europäischen Zusammenarbeit angesichts der weltweiten Herausforderungen keine Alternative gibt. Nur gemeinsam können Frieden und Wohlstand in Europa  gesichert werden. Daher steht die deutsche Präsidentschaft unter dem Motto: „Europa gelingt gemeinsam.“

Die Gebote der Gastfreundschaft wären für die Moderation dieser Aufgabe eine gute Inspiration.