Zu Gast im Hospiz

Sonntag, 31. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

rose-3.JPG  Vor zwei Tagen waren wir zu Gast im Elisabeth-Hospiz in 53797 Lohmar-Deesem.

Das Motto des Hospiz lautet: hospes natus – hospitem cole. Diese lateinischen Worte bedeuten: Als Gast geboren – umsorge deinen Gast.

Es hat uns tief berührt, dass gerade in den letzten Monaten, Wochen oder Tagen des Lebens, Menschen in eine Atmosphäre eintauchen können, die sich voll und ganz der Erfüllung der Selbstbestimmung sterbender Menschen verschrieben hat.

Palliativmedizin, dh die schmerzfreie Begleitung, übernimmt dabei eine tragende Funktion.

Im Newsletter des Elisabeth-Hospiz heißt es: „…die letzte Zeit des Lebens würdevoll erleben zu können, möglichst ohne Schmerzen, unter Wahrung der Selbstbestimmung, begleitet von lieben Menschen, die Zeit für Gespräch und Betreuung haben, die das Gefühl „Sich-wie-Zuhause-zu-Fühlen“ vermitteln können, das meint Hospiz und das ist wohl auch einer der tiefsten Wünsche des Menschen, denkt er an seine letzte Lebenszeit.“

Das ist der Geist wahrer Gastfreundschaft, auch wenn die Anlässe in diesem Fall für die zurück bleibenden Menschen nicht immer Grund zur Freude geben. Aber für die sterbenden Menschen ist diese Betreuung und Versorgung wohl oft ein Glück.

Ãœber 70% der Deutschen sterben im Krankenhaus, bei ca. 900.000 Todesfällen pro Jahr.

Die „ich bin gastfreunD-Initiative“ wünscht Ihnen allen einen guten Ãœbergang in das Neue Jahr 2007.

V E R A N T W O R T U N G

Sonntag, 31. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

Der Themenschwerpunkt des „Harvard Business Manager„-Magazins Janunar 2007 heißt: Verantwortung.

Vor einiger Zeit haben wir bereits einen Beitrag über CSR, Corporate Social Responsibility, geschrieben. Das soziale Engagement vieler Unternehmen erscheint oft sehr unsystematisch strukturiert, man hat den Eindruck, es ist in den Linien der Entscheider nicht durchgearbeitet.

Das Ziel sollte lauten: Erfolg trotz Ehrlichkeit. Runter mit den Feigenblättern. Lets face the facts.

Imagekampagnen werden in einer global vernetzten Welt schnell durchschaut, sind also kontraproduktiv und verbrennen nur Geld.. Auch in diesem Fall gilt: Das Herz lügt nicht. Die Zunge wohl. Oder anders formuliert: Das Gefühl und der Verstand liegen im Streit…das Gefühl gibt nach.

Unseren Recherchen zu folge, liegen Seminare zum Thema „Führung und Persönlichkeit“ und „Emotionale Intelligenz“ im Trend. Kongresse zu: „Neues Bewußtsein in Wirtschaft und Führung“ ( Klinik Heiligenfeld ), neues Verständnis von Leadership, Buchreihen zu „New Spirit in Business“, „Anders denken und führen“…uvm werden in jährlichem Rythmus von vielen Teilnehmern besucht und kommentiert.

Könnte das der schon seit Jahren herbeigesehnte „Ruck“ sein, das emotionale Zusammenrücken der Welt-und Wirtschaftsgemeinschaft im Sinne der Verantwortung, für nachhaltiges Wirtschaften, zur Förderung des Gemeinwohls, zur Abschaffung der Armut, für mehr und bessere Bildung für alle…?

Es gibt sie wirklich, die „Sozialen Entrepreneure“, die Gutes tun und Geld verdienen verbinden können. Eine Frage der geistigen Einstellung und der Ausrichtung des Geschäfts. Und selbstverständlich sucht man sich die Menschen aus, mit denen man Geschäfte macht. Hier gilt es gut informiert zu sein.

CSR kommt in die Phase der Professionalisierung.

 

In der Welt zu Gast gewesen?

Mittwoch, 27. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

E I N L A D U N G  Z U M  S T O R Y T E L L I N G

Waren Sie in der Welt zu Gast – oder war die Welt bei Ihnen?

Wir suchen Geschichten zur Gastfreundschaft aus allen Ländern und Kontinenten, in Deutschland oder woanders erlebt. Was waren Ihre bewegendsten Momente, Ihre schönsten Begegnungen, Ihre erschütternsten Erfahrungen, was hat Sie beschämt, was bereichert, in welchen Situationen haben Sie am meisten gelernt oder konnten andere an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen.

Teilen Sie Ihre Erlebnisse mit uns, mit anderen.

Die von uns ausgewählten Geschichten werden wir hier in der Kategorie „Geschichten“ veröffentlichen, Ihre Zusendung deuten wir als Einverständnis.

Wenn Ihre Geschichte veröffentlicht wird, bekommen Sie von uns als Dank ein „GastfreunD-Shirt“.

Denken Sie beim Schreiben besonders an unsere „Gebote der Gastfreundschaft“. Vielleicht durchzieht ja ein Gebot wie ein roter Faden Ihre Story.

Wir sind gespannt!

 

Ziel unseres Lebens

Samstag, 23. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

digitalcamera-021.jpg  Selbstverständlich verfolgen 6 Milliarden Menschen nicht das gleiche Ziel. Sie – der Leser -lehnen sich jetzt etwas gelangweilt zurück und denken: logisch!

Wir könnten wahrscheinlich alle millionen von Gründen nennen, warum dies so ist. Und trotzdem werden Sie mir zustimmen in der Feststellung, dass die Ãœbereinstimmung im Streben nach Glück und Liebe für viele Menschen zutrifft. Die Wege, Methoden oder Strategien sind halt verschieden. Zumindestens auf den ersten Blick.

Meiner Ansicht nach kommt es darauf an, die „Banalität“ dieser Erkenntnis in der Schwebe zu halten, ohne das Ihre Aufmerksamkeit sich sofort ein neues Thema sucht. Eine Frage der Konzentration.

Ist es nicht interessant, die Einheit in der Vielfalt, die Gleichheit unter so viel Verschiedenheit aushalten zu können, ohne sich in seiner Individualität bedroht zu fühlen? Die Neuro-Wissenschaften haben herausgefunden, dass Denken krank machen kann. Konkret heißt das: ein Mangel an Weisheit führt das eigene Leben auf falsche Spuren, ab vom eigentlichen Kurs. Und Jahre später sitzt man dann bei Ärzten, Heilpraktikern, Psychotherapeuten oder Philosophen, und sucht nach seinen wirklichen Lebensaufgaben und Zielen. Der Philosoph Adorno nannte das so: Es gibt kein richtiges Leben im Falschen.

So läuft das Leben und es ist gut, dass es Navigationshelfer gibt. Wir sollten unsere Ziele von Zeit zu Zeit überprüfen. Sind Sie noch auf Kurs?

Für Buddhisten ist klar: Das Streben nach Glück ist der Sinn und das Ziel unseres Lebens. Liebe, Mitgefühl ist der Weg. Auch Christenmenschen werden das unterschreiben. In dieser Angelegenheit sich den Anfängergeist, die Neugier und das Staunen zu bewahren, immunisiert vor Arroganz und Ãœberheblichkeit.

Welch wunderbare Gelegenheit in diesen Tagen in Klausur mit sich selbst zu gehen, um die eigenen Ziele zu überprüfen. Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit mit sich selbst. Andere Menschen werden auch Gewinn davon haben.

Was ist Aufklärung?

Freitag, 22. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

wissensarbeiter_300.jpgHabe den Mut, dich deines kosmopolitischen Blicks zu bedienen, das heißt, dich zu deinen vielfältigen Identitäten zu bekennen: die aus Sprache, Hautfarbe, Nationalität oder Religion erwachsenen Lebensformen mit dem Bewußtsein zu verbinden, daß in der radikalen Unsicherheit der Welt alle gleich sind und jeder anders ist.

So der Soziologe Ulrich Beck in seinem Buch:“Der kosmopolitische Blick oder:Krieg ist Frieden“. Der Philosoph Kant lächelt mild aus dem Grab heraus und denkt an sein Buch „Vom ewigen Frieden“.

…Der durchschnittliche Migrant muß, um zu überleben, ein Artist der Grenze werden, des Unterlaufens der Grenze, des Nutzens der Grenze, des Setzens der Grenze, des Ãœberbrückens der Grenze…dh: man muß in den globalen Metropolen wie New York, London, Rio de Janeiro, Berlin oder Hamburg nicht lange suchen, um Transportarbeiter, Putzfrauen, Putzmänner oder Pförtner zu finden, die sich locker in mehr Sprachen verständigen können als die Absolventen deutscher Gymnasien.

Oft nennen wir sie Gastarbeiter. Ihre Qualifikationen als integralen Bestandteil unserer Wertschöpfungsketten zu sehen, nenne ich Teil der Aufklärung. Sie haben unsere Gastfreundschaft und unseren Respekt verdient.

Außerdem sei daran erinnert, dass ausländische Mitbürger ja nicht nur Nutznießer von Sozialleistungen sind, sondern auch Beiträge bezahlen. Damit wird auch sichergestellt, dass infolge des Alterungsprozesses der Gesellschaft nicht das soziale und vitale Sicherungssystem zusammenbricht.

Wer „Fremde“ ausgrenzt beraubt sich der fazinierenden Möglichkeiten, die ein kosmopolitischer Blick auf die Vielfalt eröffnet.

Weihnachten.Fest der Gastfreundschaft.

Freitag, 22. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

dscn0834.JPG  Der Hauptverband der deutschen Holzindustrie zählt seit geraumer Zeit jährlich die Verkaufszahlen der Tannenbäume in Deutschland. In diesem Jahr werden es wohl 28 Millionen sein. Ganz schön viel – aber viele Menschen stellen zwei auf, hat man herausgefunden.

Die Einpersonenhaushalte verzeichnen auch starke Wachstumszahlen, obwohl ein Weihnachtsbaum das typische Symbol – Single hin Single her – einer verinnerlichten Familiensehnsucht ist. Der Wert der Familie wird vielerorten als letzte Zuflucht in Zeiten zunehmender Bedrohungen empfunden. Die Sehnsucht nach tragfähigen Beziehungen und verläßlichen Freunden nimmt ebenfalls zu.

Obwohl das Aufstellen des Tannenbaums ein heidnischer Brauch zur Wintersonnenwende ist, der irgendwie auf das Jahr 1184 zurück geführt wird, bringen es viele Menschen mit dem Christentum in Verbindung. Und wenn auch dieses Jahr aus vielen Kehlen das Lied erklingt: O Tannenbaum, O Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren: Die Hoffnung und Beständigkeit, gibt Mut und Kraft zu jeder Zeit…sollten all die Millionen in ihren festlich geschmückten Wohnungen überall in der Welt in ihre Herzen schauen uns sich fragen: Wie war das doch gleich mit der Gastfreundschaft in der biblischen Weihnachtsgeschichte…?

Sie wissen doch wie es anfing: Es begab sich zu jener Zeit…

…nirgends war ein Platz für die Abgewiesenen und Ausgegrenzten, für die sozial Abgestiegenen…oder für die Fremden und Andersgläubigen, für die Menschen in Not.

Machen Sie es dieses Jahr doch mal anders und laden Sie sich Menschen ein, mit denen Sie gemeinsam feiern oder in der Stille sind. Leben Sie Ihre Gastfreudschaft des Herzens großzügig aus. Teilen Sie mit anderen.

Weihnachten ist das Fest der Liebe.

Die „Ich bin Gastfreund“-Initiative wünscht Ihnen allen ein friedliches und segensreiches Fest. Wir werden dieses Jahr Weihnachten einen Menschen trösten, der nach Jahrzehnten gemeinsamen Freud und Leids den Partner verloren hat.

 

Was Armut ohne Zukunft bedeutet

Freitag, 15. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

Der ehemalige Weltbank-Präsident Robert McNamara hat das klar definiert: „Armut auf absolutem Niveau ist Leben am äußersten Rand der Existenz. Die absolut Armen sind Menschen, die unter schlimmen Entbehrungen und in einem Zustand von Verwahrlosung und Entwürdigung ums Ãœberleben kämpfen, der unsere durch intellektuelle Fantasie und privilegierte Verhältnisse geprägte Vorstellungskraft übersteigt.“

Und sie haben keinen Zugang zu eigener Toilette – und das gilt laut neusten Erkenntnissen der Glücksforschung als wichtiger vor allem anderen.

Damit ist klar, wie die Lage für 20% der Weltbevölkerung aussieht. Dazu kommt noch, dass schätzungsweise 300 Millionen sogenannter „Ãœberflüssiger Söhne“, vorwiegend aus den islamischen Ländern, in den nächsten Jahren sich aufmachen werden, voller Zorn und Wut die Festung Europa oder USA zu stürmen. Sie werden ihr Menchenrecht auf Ausbildung und Zukunft einklagen.

Was wird denn unsere Antwort auf ihren Anspruch sein?

Die Deutschen und die Fremden

Freitag, 15. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

Die TAZ titelte am 15.Dezember: „In Deutschland leben zu viele Ausländer“.

In den Mittelschichten der deutschen Gesellschaft – also in der Haus-Auto-Mallorca-Fraktion – nimmt die Fremdenfeindlichkeit zu. Das Institut für Konflikt- und Gewaltforschung in Bielefeld berichtet in den Analyse-Ergebnissen der letzten Langzeitstudie über „Deutsche Zustände“.

Die Aufteilung der „Feindlichkeiten“ in Ost- und Westdeutschland ergibt 45,9% für den Westen und 60,2% für den Osten. Gesamtdeutschland: 48,5% Ausländerfeindlichkeit!

In der Analyse stehen Sätze wie: Es ist gefährlich, soziale Desintegration mit Nationalstolz kompensieren zu wollen. In ländlichen Regionen, besonders in Ostdeutschland, manifestiert sich ein bedrohlich menschenfeindliches Meinungsbild. Es wird gefragt, wieviel Hass es auf Fremde, Frauen, Schwule, Juden und Muslime wirklich gibt.

Für die Studie wurden – laut TAZ-Recherche – 1.740 Menschen ohne Migrationshintergrund telefonisch interviewt. Besonders interessant ist der Zusammenhang zwischen dem Hass auf Fremde und der sozialen Entwicklung einer Region. Die Ängste vor Arbeitslosigkeit, sozialem Abstieg und Ãœberfremdung sind in Mecklenburg-Vorpommern, in Dörfern und Kleinstädten, am größten: Fremdenfeindlichkeit 63,7%. Dort gibt es dramatische Abwanderungsraten und ein sinkendes Bildungsniveau.

Patriotismuskampagnen sind das falsche Mittel. Speziell die Kampagne „Du bist Deutschland“ schürten latent auch Ressentiments gegen schwache Minderheiten. Ob man das will oder nicht – so funktioniert das eben in unserem Land.

Auch der Patriotismusboom der Fussball WM hat keinen nennenswerten positiven Effekt zur besseren Integration von ausländischen Mitbürgern gebracht.

Das haben wir uns bereits vor der WM schon gedacht. Wichtiger ist die Erziehung zur Demokratie, zur Dialog- und Kritikfähigkeit mit Menschen, die anders sind.

Dabei über die Fragen der Gastfreundschaft nachzudenken, bringt uns viel weiter – und auf einander zu. Man muß es halt wollen – und können.

Gastfreundschaft auf tibetisch

Dienstag, 12. Dezember 2006, von Thomas Bebiolka

Da habe ich doch eine interessante Textstelle in der Zeitschrift „Praxis der Systemaufstellung“ Dezember 2006 gefunden:

In Tibet gibt es eine schöne Sitte: Wenn der Gastfreund sich nach einem Besuch verabschiedet, sagt er zum Gastgeber: „Bleiben Sie gemütlich.“ Und der Gastgeber antwortet: „Gehen Sie gemütlich.“

Daran sollten wir denken, jetzt in der Vorweihnachtszeit, wo alle rumrennen und Dinge suchen, die angeblich ihre Liebe und Zuneigung zu anderen Menschen ausdrücken sollen.

Nehmen Sie sich statt dessen mehr Zeit. Stellen Sie Ihre innere Zeituhr um und achten Sie auf die kleinen Dinge, Dinge die wirklich wesentlich sind und die im Gedächtnis bleiben.

Buddhisten wissen um die Vergänglichkeit aller Dinge. Alles verändert sich.

Seien Sie daher gemütlich miteinander, denn keine Situation kommt wieder.

Braucht der Vatikan Nachhilfe in Konfliktmanagement?

Mittwoch, 29. November 2006, von Thomas Bebiolka

Seit einem Tag ist Papst Benedikt in der Türkei zu Gast. Seine „Rede von Regensburg“ ist ihm vorausgeeilt. Der Regierungschef des Kirchenstaats und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone erklärte in den letzten Tagen häufiger: „Der Heilige Vater bedauert sehr, dass einige Passagen seiner Rede die Gefühle von Moslems verletzt haben könnten.“ Es geht außerdem das Gerücht um in Rom, Herr Bertone hätte zu wenig Erfahrung in Diplomatie.

Bei allen Texten und Kommentaren, die zu diesem „Vorfall von Regensburg“ bereits geschrieben worden sind: niemand, auch nicht die härtesten Kritiker bezweifeln die Bildung und intellektuelle Schärfe des päpstlichen Verstandes. Auch in seinem Beraterumfeld wird der ein oder andere exzellente Geist sich aufhalten.

Sind die Äußerungen des Papstes zum Islam Kalkül im Bekenntnis zum uneingeschränkten Dialog zwischen zwei monotheistischen Religionen? Aber welcher Weg ist da sichtbar? Was soll das Ziel dabei ein, weltweit Emotionen der Entrüstung in der moslemischen Welt zu entfachen, die so leider nicht konkret bearbeitet werden können?

Konfliktmanagement braucht eine klare, wirksame Strategie. Aber der wirkliche Dialog mit dem Islam kann nur über die Herzen der Menschen geführt werden. Wer die Literatur etwas kennt weiß, dass dies seit Jahrhunderten versucht wird. Jede Generation hat immer die Aufgabe, sich diesen Kenntnisstand durch Bildung anzueignen. Soweit die Theorie. Die weltweite Praxis sieht anders aus. Ideologische Indoktrination und Analphabetentum, die Unfähigkeit mit dem eigenen Geist zu arbeiten oder starke Emotionen zu steuern, Unkenntnis der grundlegenden Texte, sind nicht nur in der islamischen Welt, sondern auch im Christentum Dialog verhindernde Aspekte.

Das Bekenntnis zur Gewaltfreiheit oder das Bewußtsein, dass es in der Religion keinen Zwang gibt – wozu sich ja Islam und Christentum bekennen – kann auf dem Weg zum Dialog sehr hilfreich sein.

Das alles weiß man aber im Vatikan, ganz sicher. Papst Benedikt hat bei Amtsantritt die interne Organisation neu strukturiert. Vielleicht ist das mangelnde Konfliktmanagement ein Ausdruck von Konzentrationsverlust in der Phase der Kompetenzübergabe.

Das Problem bleibt trotzdem. Schauen wir mal, wie es weiter geht und vor allem, wie die Türkei trotz angespannter Lage ihre Gastfreundschaft lebt.