Philosophy & Economics

Was das miteinander zu tun hat? Viel. Philosophen brauchen solide ökonomische Kenntnisse. Und die Wirtschaft braucht Philosophen.

In vielen Unternehmen wird an ethischen Leitlinien gearbeitet. Die Zeiten haben sich geändert, denn die Gesellschaft mißt den Erfolg wirtschaftlichen Handelns mit immer strengeren moralischen Maßstäben. Bestraft wird mit Kaufzurückhaltung oder dem Internet. Ein Unternehmen mit schlechtem Ruf findet auf dem Arbeitsmarkt kaum noch Mitarbeiter. Es spricht sich halt rum.

Die Philosophen, von denen hier die Rede ist, betreiben angewandte praktische Philosophie. Sie bringen mehr Entscheidungskompetenz und analytische Grundsätzlichkeit in die Unternehmen. Sie verbinden das ökonomisch Machbare mit den gesellschaftlichen Wünschen und Vorstellungen, vor dem Hintergrund einer freiheitlichen Ordnung. Philosophen als Experten für Grundsätzliches an den Schnitt- und Schaltstellen der Macht, das wäre der Idealfall.

Weit zurück gedacht: Bei Aristoteles, David Hume oder Adam Smith gab es keine Trennung der beiden Welten. In den USA ist die Kombination das Sprungbrett der Eliten. In Deutschland…

In Zeiten der Quartalsbericht-Denker und Lenker hat gründliches, langfristiges Nachdenken keine Tradition. Dabei stehen Unternehmen vor radikal ethischen Fragen: zb wie geht man mit Korruption in anderen Ländern um? Unter welchen Bedingungen dürfen Beschäftigte einem Gentest unterzogen werden? Sind die Produkte des Unternehmens aus ethischer Sicht vertretbar? Hat die Firma eine Seele? Wie definiert sich die Persönlichkeit der Führung? Darf sich der Vorstand in Zeiten von Massenarbeitslosigkeit leistungsungebunden einfach mal das Gehalt erhöhen…uvm.

Amartya Sen ist auf jeden Fall beides: Ökonom und Philosoph.

( Informationen zum Studiengang www.uni-bayreuth.de )

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